Schüttler mal wieder in Runde zwei

Von SPOX
Rainer Schüttler steht in Wimbledon etwas überraschend in Runde zwei
© Getty

Titelverteidiger Rafael Nadal kam ohne Mühe weiter, dafür war an Tag eins in Wimbledon schon für etliche Deutsche Endstation. Tommy Haas musste sich genauso verabschieden wie Halle-Sieger Philipp Kohlschreiber. Ausgerechnet Oldie Rainer Schüttler hielt sich dagegen schadlos. Bei den Damen ließ Venus Williams aufhorchen.

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Damen - 1. Runde (alle Damen-Ergebnisse)

Andrea Petkovic (GER/11) - Stephanie Foretz Gacon (FRA) auf Dienstag verschoben

Vera Zvonareva (RUS/2) - Alison Riske (USA) 6:0, 3:6, 6:3

Ein Auftakt, den sich Zvonareva sicher leichter vorgestellt hatte. In Eastbourne hatte die Russin zuletzt eine ordentliche Form gezeigt und war erst nach ahrtem Kampf im Viertelfinale an Sam Stosur gescheitert, da hätte Riske doch eigentlich keine Hürde darstellen sollen. Aber die Amerikanerin wehrte sich tapfer, brachte viele Bälle zurück und war erstaunlich effizient beim Verwerten von Breakbällen (2/4). Gegen Elena Vesnina wird sich Zvonareva steigern müssen.

Victoria Azarenka (BLR/4) - Magdalena Rybarikova (SLK) 6:4, 3:2 unterbrochen

Francesca Schiavone (ITA/6) - Jelena Dokic (AUS) 6:4, 1:6, 6:3

Die French-Open-Finalistin tat sich phasenweise richtig schwer. Nachdem sie den zweiten Satz klar verloren hatte, wurde sie ein wenig von einer Regenpause gerettet. Als es unter dem Dach des Centre Courts wieder weiter ging, hatte sich Schiavone gefangen und setzte sich schließlich nach einem ganz langen letzten Spiel durch. Dokic schlug mehr Winner (32:20), leistete sich aber auch mehr leichte Fehler (28:18).

Petra Kvitova (CZE/8) - Alexa Glatch (USA) auf Dienstag verschoben

Venus Williams (USA/23) - Akgul Amanmuradova (UZB) 6:3, 6:1

Die Amerikanerin ist nach einer langen Verletzungspause nur an 23 gesetzt, aber dass man mit ihr rechnen muss, zeigte sie schon in der ersten Runde. Gegen die hoffnungslos unterlegene Amanmuradova ließ Williams nichts anbrennen und stürmte einem Zweirundenduell gegen Kimiko Date-Krumm entgegen. Die Leistungen der Seniorin auf der Tour in allen Ehren, auch hier dürfte Williams klare Favoritin sein.

Die WTA-Weltrangliste

Herren - 1. Runde (alle Herren-Ergebnisse)

Gael Monfils (FRA/9) - Matthias Bachinger (GER) 6:4, 7:6, 6:3

In seinem Match gegen Monfils durfte sich Bachinger kaum mehr als ein schönes Erlebnis ausrechnen. Dass er über lange Zeit richtig gut mit dem Franzosen mithalten konnte und in jedem Satz nur knapp scheiterte, ist also aller Ehren wert.

Die Nummer 98 der Welt konnte sich sogar mit einigen schönen Punkten ins Gedächtnis der Zuschauer auf Court No. 2 einbrennen. 37 Winner gegen einen defensivstarken Mann wie Monfils: Das kann sich doch sehen lassen.

Rainer Schüttler (GER) - Thomaz Bellucci (BRA/30) 7:6, 6:4, 6:2

Man möchte es kaum glauben, aber diese kleine Überraschung hatte sich fast angedeutet. In Eastbourne war Schüttler zwar erst über die Qualifikation ins Hauptfeld gerutscht, dort hatte er aber Stakhovsky bezwungen und Nishikori einen tollen Fight geboten. Nach seinem Halbfinaleinzug 2008 muss man Schüttler in Wimbledon sowieso alles zutrauen. Auf der anderen Seite hatte Bellucci zuletzt in Queens selbst durchaus überzeugt. Aber wer 36 leichte Fehler macht, darf sich am Ende nicht beschweren.

Denis Istomin (UZB) - Philipp Kohlschreiber (GER) 4:6, 6:3, 6:3, 6:3

Da gewinnt man in Halle, kommt voller Selbstvertrauen nach Wimbledon - und darf direkt gegen diesen Istomin ran. Der Usbeke fühlt sich Auf Rasen pudelwohl, war in Eastbourne in einem hochklassigen Match an Jo-WilfriedTsonga gescheitert und erwies sich als die erwartet hohe Hürde.

Eine Hürde, die Kohli deshalb nicht überwinden konnte, weil er einen Tick mehr Fehler machte, weniger Winner produzierte und 3 von 4 Breakchancen liegen ließ. Hätte es Istomin erwischt, hätte man das Gleiche wahrscheinlich über ihn gesagt.

Gilles Muller (LUX) - Tommy Haas (GER) 7:6, 7:6, 3:6, 6:3

Was sich in Halle bereits andeutete, zeigte sich auch in Runde eins von Wimbledon: Haas ist derzeit nicht in der Form, die man braucht, um in der Weltspitze mitzuhalten. Nach seiner langen Pause war das Match gegen Muller erst das dritte in diesem Jahr für den Wahlamerikaner, zum dritten Mal verließ er den Platz als Verlierer. 37 Asse und 70 Winner des Luxemburgers waren einfach zuviel.

Tobias Kamke (GER) - Blaz Kavcic (SLO) 6:3, 7:6, 1:5 unterbrochen

Feliciano Lopez (ESP) - Michael Berrer (GER) 6:4, 7:5, 6:3

Nach seinem ordentlichen Abschneiden sowohl in s'Hertogenbosch als auch in Queens dürfte Berrer insgeheim auf die zweite Runde gehofft haben. Ein Spanier auf Rasen muss als Gegner ja auch nicht schlecht sein, so das Vorurteil. Schaut man sich jedoch die Sieg-Quoten an, hat Lopez ausgerechnet auf diesem Belag die beste Bilanz (58,8 Prozent). Entsprechend trat er auf: Fast fehlerfrei, dafür mit etlichen Winnern kaufte er Berrer früh den Schneid ab und siegte ziemlich mühelos.

Rafael Nadal (ESP/1) - Michael Russell (USA) 6:4, 6:2, 6:2

Klare Sache für den Spanier, der in seiner Rolle als Titelverteidiger natürlich wieder zu den großen Favoriten zählt. Russell war da überhaupt keine Herausforderung, der Amerikaner war komplett unterlegen.

Andy Murray (GBR/4) - Daniel Gimeno-Traver (ESP) 4:6, 6:3, 6:0, 6:0

Eineinhalb Sätze lang hatte Murray richtig Mühe mit seinem Gegenüber. Es stand 4:6, 3:3, ehe Murray mit einem Break in Fahrt kam und anschließend 15 Spiele in Folge gewann. Irre. Murray dominierte die Partie dann nach Belieben. Weil sich Gimeno-Traver auch noch eine Verletzung zuzog, ging beim Spanier in den letzten beiden Sätzen nichts mehr und Murray hatte leichtes Spiel.

Tomas Berdych (CZE/6) - Filippo Volandri (ITA) 6:2, 6:2, 6:1

In 94 Minuten war Berdych schon fertig mit der Arbeit. Problemloser kann ein Auftaktmatch nicht sein. Berdych schlug 32 Winner, der völlig chancenlose Volandri kam nur auf mickrige 8.

Mardy Fish (USA/10) - Marcel Granollers (ESP) 7:6, 7:6, 6:4

Fish hätte eigentlich der nächste Kohlschreiber-Gegner werden sollen. Der Deutsche patzte, aber immerhin der an 10 gesetzt Amerikaner blieb ohne Fehl und Tadel. Rasen ist vielleicht nicht Granollers' bevorzugter Belag, ein unangenehmer Gegner kann er trotzdem sein. In der Tat war es ein sehr enges Match. Umso höher ist einzuschätzen, dass Fish nicht einen Breakball zuließ. Er selbst nutzte übrigens eine seiner auch nur drei Gelegenheiten zum Matchgewinn.

Andreas Beck (GER) - Andy Roddick (USA/8) auf Dienstag verschoben

Die ATP-Weltrangliste