Tennis-WM: Deutschland gewinnt gegen Serbien

SID
Erfolgreich: Deutschlands Florian Mayer gewann gegen den Weltranglisten-16. Viktor Troicki
© Getty

Florian Mayer hat Gastgeber Deutschland den ersten Sieg bei der Mannschafts-WM in Düsseldorf beschert. Der Bayreuther gewann gegen Viktor Troicki mit 6:2, 6:2.

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Im Schnelldurchgang hat Florian Mayer Deutschland den ersten Sieg bei der Mannschafts-WM in Düsseldorf beschert. Nur 58 Minuten brauchte der Bayreuther für seinen 6:2, 6:2-Sieg gegen den Weltranglisten-16. Viktor Troicki und sorgte damit für das vorentscheidende 2:0 gegen Serbien.

Nach einem jahrelangen Tief ist Mayer mittlerweile die Konstante im deutschen Herren-Tennis und auf dem direkten Weg unter in die Top 20 der Welt.

Zu erwarten war solch ein klarer Erfolg der deutschen Nummer 1 gegen Troicki allerdings nicht, auch Mayer schien etwas überrascht, vor dem drohenden Regen den Matchball verwandelt zu haben: "Ich habe aber in letzter Zeit viel Selbstvertrauen getankt."

Am Dienstag gegen Spanien

Eine Tatsache, die der sonst arg zurückhaltende Franke gleich untermauerte: "Wenn ich so spiele, bin ich schwer zu schlagen." Den nächsten Beweis kann er am Dienstag gegen Spanien antreten.

Für Troicki war es an diesem nasskalten Tag im Düsseldorfer Rochusclub nicht nur schwer, sondern aussichtlos mit Mayer zu konkurrieren. Dem Weltranglisten-21. unterliefen nur 13 leichte Fehler, er diktierte das Geschehen von der Grundlinie und brachte den Serben mit seinem variablen Spiel zum Verzweifeln. Der schimpfte im zweiten Satz wie ein Rohrspatz und wurde von einem Florian Mayer in glänzender Form weiter vorgeführt.

In diesem Jahr hatte der 27-Jährige bereits in Zagreb und Sydney das Halbfinale erreicht, war auf Sand in München erst im Finale vom Russen Nikolai Dawidenko gestoppt worden und stand zuletzt im Viertelfinale des Masters-Turniers von Rom.

Fast zwei Jahre weg

Die Tatsache, dass dem 27-Jährigen das Comeback in der Weltspitze gelungen ist, nachdem er fast zwei Jahre die große Bühne der ATP-Turniere weitestgehend gemieden hatte, versetzt ihn selbst in Erstaunen. "Es ist schon sehr überraschend, aber auch sehr schön."

Als Mayer im Alter von 20 Jahren als Newcomer auf der Tour durchgestartet war und in Wimbledon das Viertelfinale erreicht hatte, wurde er von der eigenen Entwicklung überrollt. "Heute bin ich dazu bereit. Ich weiß, was ich machen muss, um Profi zu sein. Das ganze Drumherum macht mir inzwischen Spaß", sagte Mayer, der nie im Mittelpunkt stehen wollte.

Daher nahm er sich eine Auszeit, die er auf den heimeligen Challenger-Turnieren Europas verbrachte, und stürzte bis auf Platz 450 der Weltrangliste ab. Nun habe er nach eigener Aussage "das Gute" am Profitennis erkannt: "Ich bin ja mittlerweile 27 und habe Erkenntnisse gesammelt."

Absoluter Führungsspieler

Ein Einzeltitel auf der ATP-Tour fehlt ihm allerdings noch immer, dafür war er bereits Team-Weltmeister. 2005 spielte er das zweite Einzel neben Tommy Haas im Finale des World Team Cups, unterlag gegen Argentinien jedoch Guillermo Coria (1:6, 1:6) und musste sich auf die Teamkollegen verlassen.

Heute hat Mayer eine Führungsrolle im DTB-Team inne und das nicht nur, weil die Weltrangliste ihn als deutschen Spitzenspieler ausweist.

"Wer die Nummer eins ist, ist doch letztlich egal. Wir sind ein Team und wollen gemeinsam gewinnen", versicherte Mayer glaubhaft und ergänzte mit Blick auf Teamkollege Kohlschreiber: "Auch Philipp wird bald wieder zurückkommen. Jeder hat doch mal eine schwächere Phase in seiner Karriere."

Auch Kohli erfolgreich

Damit kennt er sich aus, sein eigenes Tal liegt aber so lange zurück, dass sich auch Kohlschreiber mittlerweile an Mayer aufrichten kann. Der Augsburger war lange das deutsche Tennis-Aushängeschild und musste in jedem Davis-Cup-Duell dem Druck, unbedingt zu punkten, standhalten.

Diese Rolle hat nun Mayer übernommen und füllt sie glänzend aus. So konnte Kohli in Mayers Schatten gegen Janko Tipsarevic (6:4, 7:6) den Grundstein zum Auftakt-Sieg gegen Serbien legen.

Der 5:7, 6:3, 10:7-Doppelsieg von Philipp Petzschner/Christopher Kas (Bayreuth/Trostberg) über Janko Tipsarevic/Nenad Zimonjic machte den 3:0-Erfolg perfekt.

USA schlagen Schweden

Im zweiten Spiel am Montag setzte sich die USA gegen Schweden mit 2:1 durch. Zuerst gewann "Aufschlag-Riese" John Isner gegen den 19 Jahre alten Skandinavier Christian Lindell 6:4, 6:1. Im zweiten Einzel in der Roten Gruppe schaffte Robin Söderling gegen Sam Querrey mit 5:7, 7:5, 7:6 (7:3) den Ausgleich. Für den Sieg sorgte das Doppel Isner/Mardy Fish, das 4:6, 7:6 (7:5), 10:3 gegen Simon Aspelin/Robert Lindstedt gewann.

Fish war als Nummer eins der USA auch für das Einzel gegen den Weltranglistenfünften Söderling vorgesehen gewesen, doch der Amerikaner sagte seinen Start kurzfristig ab. Die Nummer elf der ATP-Rangliste, hatte noch am Sonntag im Doppelfinale von Rom gestanden.

Die ATP-Weltrangliste

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