Lisicki und Görges siegen: Petkovic zieht nach

SID
Fed-Cup-Spielerin Sabine Lisicki aus Berlin besiegte in ihrem Auftaktmatch Dominika Cibulkova
© Getty

Angeführt von einer kampfstarken Andrea Petkovic schwimmen die deutschen Tennisspielerinnen weiter auf der Erfolgswelle: Doch während Sabine Lisicki und Julia Görges den Schwung des Fed-Cup-Wochenendes ins Stuttgarter Turnier mitnehmen konnten, quälte sich Petkovic ins Achtelfinale - und vergoss aus Enttäuschung über ihre Leistung sogar Tränen.
 

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Die Weltranglisten-19. Andrea Petkovic wurde ihrer Favoritenrolle beim 3:6, 6:2, 6:2 gegen die Qualifikantin Tamira Paszek (Österreich) erst nach einem verkorksten ersten Satz gerecht.

Die Darmstädterin, die nun auf Jelena Jankovic (Serbien) oder Beatriz Garcia Vidagany (Spanien) trifft, wirkte nach dem Hype um ihre Person lange unkonzentriert und konnte lange Zeit nicht an die gute Leistung vom Fed Cup anknüpfen.

Petkovic ließ ihrem Frust nach dem Verlust des ersten Durchgangs durch einen Doppelfehler freien Lauf: Petkovic heulte auf der Bank und malträtierte ihr Racket. Doch die 23-Jährige riss sich danach zusammen und wendete das Blatt.

Lisicki und Görges stark

Trotz eines 0:2-Rückstandes im entscheidenden Satz behielt Petkovic kühlen Kopf und gewann sechs Spiele in Folge. Nach 2:17 Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball und zeigte erleichtert die Faust.

Die lange Zeit verletzte Berlinerin Lisicki setzte ihren Aufwärtstrend beim 7:5, 7:6 (7:2) gegen die Weltranglisten-27. Dominika Cibulkova (Slowakei) fort. Die 22-jährige Görges (Bad Oldesloe) ließ der Qualifikantin Michaella Krajicek (Niederlande) beim 6:3, 6:1 keine Chance.

Barrois ebenfalls im Achtelfinale

Beim einzigen deutschen Frauen-Turnier in der Heimat warten nun auf beide große Herausforderungen. Die Weltranglisten-155. Lisicki, die im vergangenen Jahr insgesamt sechs Monate wegen einer Knöchelblessur pausieren musste, trifft am Mittwoch auf die Australian-Open-Finalistin Li Na (China).

Die deutsche Nummer zwei Görges bekommt es mit der an Position vier gesetzten Weißrussin Wiktoria Assarenka zu tun, die zuletzt die Turniere in Marbella und Miami gewonnen hatte. Lokalmatadorin Kristina Barrois aus Stuttgart hatte bereits am Montag die Runde der letzten 16 erreicht.

Wildcard-Inhaberin Sabine Lisicki, die schon zuletzt in Charleston die Weltranglisten-12. Marion Bartoli (Frankreich) geschlagen hatte, präsentierte sich vor rund 2800 Zuschauern ähnlich souverän wie beim 5:0 gegen die USA am Wochenende.

"Die Waffe funktioniert optimal"

Mit ihren aggressiven Grundlinienschlägen drängte die ehemalige Nummer 22 der Bestenliste ihre Gegnerin Cibulkova in die Defensive. Allerdings versagten Lisicki beim 5:3 im zweiten Satz die Nerven: Beim Matchball leistete sie sich einen Doppelfehler, dem ein weiterer folgte. "Da waren die Nerven im Spiel, die Hand ist wacklig geworden. Aber im Tiebreak habe ich dann souverän gespielt", meinte die ehemalige Bollettieri-Schülerin.

Auch Görges knüpfte an ihre gute Form an und bestach durch einen starken Aufschlag. "Es ist schön, wenn diese Waffe so optimal funktioniert", sagte die 22-Jährige. Nach dem "Petko-Hype" der vergangenen Wochen spielt Görges derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine Nebenrolle.

Novum in Stutgart

Probleme hat sie damit aber nicht. "Andrea hat das verdient, und es nervt mich nicht. Ich bin keine, die Wert darauf legt, wer mehr Pressetermine hat", sagte Görges und verwies auf den Petkovic-Effekt: "Ich denke, davon können wir alle profitieren."

Insbesondere beim derzeitigen Heimspiel, das auf der Tour ein Novum darstellt: Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Sandplatz, der einen rund 50 bis 60 Zentimeter hohen Unterbau aus den verschiedensten Materialien benötigt, ist der Court in der Stuttgarter Arena gerade einmal 2,5 Zentimeter dick.

Der Basisbelag besteht aus Tonsplitt, der mit einem Bindemittel vermischt und von einer lasergesteuerten Spezialmaschine absolut eben aufgetragen wird. "Der Platz ist in 24 Stunden gebaut. Und noch wichtiger, er ist in 24 Stunden hart", sagte Turnierdirektor Markus Günthardt.

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