Petkovic hofft auf zweiten Turniersieg

SID
Andrea Petkovic wird seit Jahresbeginn von Petar Popovic trainiert
© Getty

Andrea Petkovic hat das Finale von Brisbane erreicht und darf von ihrem zweiten Turniersieg träumen. Deutschlands derzeit beste Tennisspielerin nährt gut eine Woche vor dem Start der Australian Open die Hoffnungen auf einen raschen Vorstoß in die Top 25.

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Sie fühlte sich wie ein Diesel, setzte ihren Siegeszug im Halbfinale von Brisbane aber im Eiltempo fort: Andrea Petkovic ist nur noch einen Schritt vom zweiten Turniersieg ihrer Karriere entfernt.

Die 23-Jährige aus Darmstadt gewann in der Vorschlussrunde im australischen Brisbane 6:4, 6:2 gegen die an Nummer vier gesetzte Französin Marion Bartoli und präsentierte sich gut eine Woche vor den Australian Open in Melbourne (ab 17. Juli) in starker Form.

Kvitova wartet im Finale

Im Finale des mit 220.000 Dollar dotierten Turniers trifft Petkovic am Samstag auf die Tschechin Petra Kvitova. "Ich habe am Anfang die Beinarbeit etwas vernachlässigt. Ich bin eben wie ein Diesel-Motor. Ich brauche etwas Zeit, um ins Rollen zu kommen", sagte "Petko" nach ihrem Sieg in 77 Minuten gegen die einstige Wimbledon-Finalistin Bartoli.

2009 hatte Petkovic in Bad Gastein ihren bislang einzigen Turniersieg gefeiert. Im vergangenen September stand die Fed-Cup-Spielerin bei den US Open in New York erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Zudem schlug 2010 die Finalteilnahme in 's-Hertogenbosch zu Buche. Petkovic: "Ich freue mich auf mein drittes WTA-Finale. Eins habe ich gewonnen, eins verloren. Ich hoffe, die Bilanz nun positiv gestalten zu können."

In der Pat-Rafter-Arena geriet Deutschlands derzeit beste Spielerin mit 1:3 in Rückstand. Doch Petkovic, Nummer 32 der Tenniswelt, steigerte sich und breakte Bartoli nach 44 Minuten zum eigenen Satzgewinn. Auch im zweiten Durchgang machte sich das harte Training der jüngsten Vergangenheit bezahlt.

Marathon-Training für Petkovic

Sechs Wochen lang und täglich bis zu sieben Stunden hatte sich die Politik-Studentin bis kurz vor Weihnachten in der Akademie der Ex-Davis-Cup-Spieler Alexander Waske und Rainer Schüttler in Offenbach gequält. "Ich will mein Spiel 2011 insgesamt auf ein neues Level heben. Mehr Konstanz und Variabilität zeigen", sagte Petkovic.

Als Trainer engagierte sie Petar Popovic. Die Hobby-Schlagzeugerin will dabei vor allen Dingen ihre körperliche Fitness in die Waagschale werfen: "Physisch gehöre ich wahrscheinlich zu den Top 10. Aber ich will die fitteste Spielerin werden", kündigte Petkovic an.

Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner traut ihr mittelfristig "den Sprung in die Top 20" zu. Insgeheim hat sich die Hessin aber den Sprung unter die besten zehn zum Ziel gesetzt.

Auf ihr (Fern-)Studium will sie dabei aber nicht verzichten. "Nach acht Stunden Tennis will ich lesen, wer bei der Französischen Revolution am Start war." Das sei wie mit einem Bankmanager, der nach der Arbeit aus Spaß mit seinem Ferrari durch die Gegend rast.

Während Petkovic ihrem Finale entgegenfiebert, mussten Florian Mayer (Bayreuth), Björn Phau (Düsseldorf) und Julia Görges (Bas Oldesloe) am Freitag ihre Koffer packen. Davis-Cup-Spieler Mayer verlor im Viertelfinale von Brisbane 3:6, 3:6 gegen den Tschechen Radek Stepanek.

Phau war im indischen Chennai im Viertelfinale beim 0:6, 2:6 gegen Xavier Malisse (Belgien/Nr. 7) chancenlos. Fed-Cup-Spielerin Julia Görges unterlag im Halbfinale von Auckland 6:7 (3:7), 3:6 gegen Greta Arn aus Ungarn.

Görges scheitert, Petkovic im Finale