Rafael Nadals Traum vom "Rafa-Slam" ist geplatzt. Der Weltranglisten-Erste unterlag im Viertelfinale der Australian Open in Melbourne seinem spanischen Landsmann David Ferrer 4:6, 2:6, 3:6. Er hat damit keine Chance mehr, als erster männlicher Tennisprofi seit Rod Laver 1969 alle vier Grand-Slam-Turniere nacheinander zu gewinnen. Ferrer trifft im Halbfinale am Freitag auf den Briten Andy Murray.
Nadal musste bereits vor einem Jahr im Viertelfinale von Melbourne seine Partie gegen Murray wegen einer Knieverletzung aufgeben und ebnete damit letztlich Roger Federer den Weg zum Titelgewinn. Nach seiner Genesung gewann der Spanier die Grand-Slam-Turniere in Paris, Wimbledon und New York.
Zerrung schon im dritten Spiel
Nadal hatte sich anscheinend im dritten Spiel eine Zerrung im linken Oberschenkel zugezogen, als er einen Stopp mit großem Tempo erlief und damit das Rebreak zum 1:2 schaffte. Anschließend verzog der 24-Jährige auf dem Weg zum Seitenwechsel das Gesicht und signalisierte in Richtung seiner Betreuer, dass er Probleme hat. Er wurde vom Physiotherapeuten in der Kabine behandelt und kehrte mit einem dicken Tapeverband auf den Platz zurück.
Nadal brachte die Partie danach zu Ende, war aber in seinen Bewegungen deutlich eingeschränkt. Ferrer spielte zudem ein fast fehlerfreies Match. Lediglich als er den ersten Satz bei 5:3 ausservieren konnte, zeigte er Nerven. Der Weltranglisten-Siebte schaffte aber sofort wieder ein Break zum Satzgewinn. Auch die beiden folgenden Sätze waren angesichts der Behinderung von Nadal und der Qualität von Ferrer eine einseitige Angelegenheit. Obwohl Nadal wusste, dass er keine Siegchance mehr hatte, gab er als fairer Sportler die Partie nicht auf.