Serbien gewinnt erstmals den Davis Cup

SID
Viktor Troicki holte mit seinem Sieg über Michael Llodra den dritten Punkt für Serbien
© Getty

Novak Djokovic und Co. haben Davis-Cup-Geschichte geschrieben. Das serbische Team gewann durch einen 3:2-Finalerfolg in Belgrad über Frankreich zum ersten Mal die hässlichste Salatschüssel der Welt.

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Durch den Sieg von Viktor Troicki über Michael Llodra hat Serbien zum ersten Mal den Davis Cup gewonnen. Dabei drehten die Final-Debutanten einen 1:2-Rückstand gegen Frankreich.

Serbien hat zum ersten Mal den Tennis-Davis-Cup gewonnen. Bei seiner Final-Premiere schlug das Team um den Weltranglistendritten Novak Djokovic in Belgrad Frankreich mit 3:2. Viktor Troicki machte mit seinem 6:2, 6:2, 6:3 gegen Michael Llodra den Triumph der Gastgeber perfekt, die mit einem 1:2-Rückstand in die abschließenden Einzel am Sonntag gegangen waren.

"Das ist der unglaublichste Moment in meinem Leben", sagte Matchwinner Troicki. Große Worte fand Djokovic: "Das ist historisch. Das ist unser größter Erfolg als Einzelpersonen, als Mannschaft und als Land."

Während auf Seiten der Serben der Kroate Niki Pilic als Berater nach den Erfolgen mit Deutschland (1988, 1989, 1993) und Kroatien (2005) seinen fünften Titel feierte, gingen die Franzosen bei ihrer 16. Finalteilnahme zum achten Mal leer aus.

Djokovic sorgt für das Entscheidungsspiel

Novak Djokovic hatte seine Mannschaft durch ein 6:2, 6:2, 6:4 gegen Gael Monfils im Spiel gehalten. "Angesichts des Drucks habe ich ein erstaunliches Match gespielt", sagte Djokovic. Im Doppel am Samstag hatten Arnaud Clement/Michael Llodra einen 0:2-Satzrückstand noch in ein 3:6, 6:7 (3:7), 6:4, 7:5, 6:4 umgewandelt.

4:34 Stunden hatte das Marathon-Match gegen Viktor Troicki/Nenad Zimonjic gedauert, am Ende haderten die Serben vor allem mit den Linienrichtern.

"Wir wollen nichts geschenkt haben, aber einige von ihnen waren absolut grauenvoll und haben einige sehr schlechte Entscheidungen in spielentscheidenden Situationen getroffen", sagte Serbiens Teamkapitän Bogdan Obradovic, der die Linienrichter "unpatriotisch" nannte: "Sie waren die dunkle Macht, die gegen uns war. In vielen Situationen hätte ich mir mehr Sinn für den Sport erhofft."

Enttäuschung über Fans und Linienrichter

Viktor Troicki war über die vielen engen Entscheidungen zugunsten der Gäste ebenfalls verwundert. "Manchmal hatte ich das Gefühl, die Linienrichter sind Franzosen und das Spiel ist in Paris", sagte der 24-Jährige.

In der ungeheuer aufgeheizten Atmosphäre waren zudem die Anhänger beider Seiten kaum zu bändigen. Als das serbische Doppel im letzten Satz entscheidend in Rückstand geriet, verließen dann allerdings viele Zuschauer vorzeitig die Halle.

Auch das brachte Obradovic in Rage. "Diese Leute verstehen nicht, dass unsere Spieler ihr Herz gegeben haben, um das Finale überhaupt zu erreichen", sagte der 44-Jährige. Nenad Zimonjic beispielsweise, einer der besten Doppelspieler der Welt, habe die Manschaft selbst am zweiten Geburtstag seiner Zwillinge Leon und Luna am Samstag nicht im Stich gelassen und trotz einer schmerzhaften Ellbogenentzündung gespielt: "Ich erwarte, dass unsere Nation so etwas honoriert und uns unterstützt, wenn wir ihre Hilfe brauchen."

Bereits am Freitag hatte sich auf den Rängen der Arena Unmut breitgemacht, als Gael Monfils die Gäste mit einem 6:1, 7:6 (7:4), 6:0 gegen Tipsarevic in Führung brachte. Spitzenmann Novak Djokovic glich mit dem 6:3, 6:1, 7:5 gegen Gilles Simon relativ mühelos zum 1:1 aus.

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