Davis Cup: Klassenerhalt auf Sand gebaut

SID
Patrick Kühnen (l.) sprach von "guten Trainingsbedingungen" auf dem Sand
© Getty

Ab Freitag kämpft Deutschland in der Relegation um den Verbleib in der Weltgruppe beim Davis Cup gegen Südafrika. Auf dem Sand von Stuttgart wollen die Deutschen ihrer Favoritenrolle gerecht werden.

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Hiltrud und Imogen haben Stuttgart weitgehend in Ruhe gelassen. Kein Regen seit Montag, wenig Wind, die beiden Tiefdruckgebiete ließen Schwaben außen vor.

Die roten Tennisplätze auf dem Weißenhof sind gut bespielbar. "Die Trainingsbedingungen waren bisher gut", sagte Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen zwei Tage vor Beginn der Relegation um den Verbleib in der Weltgruppe ab Freitag gegen Südafrika: "Wir liegen voll im Plan."

Auch für das Wochenende sagen die Meteorologen überwiegend Trockenheit voraus, der Erfolg im Unternehmen Klassenerhalt hängt also vor allem von der Form der deutschen Spieler ab.

"Wollen der Favoritenrolle gerecht werden"

Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer werden von Kühnen für die Einzel nominiert, Andreas Beck und Christopher Kas sollen am Samstag im Doppel auflaufen.

Bei Südafrika fällt Spitzenspieler Kevin Anderson wegen einer Zehen-OP aus, die voraussichtlichen Einzelspieler Rik de Voest und Itzak van der Merwe haben noch keine großen Meriten auf der Tour erworben.

"Wir sind uns unserer Favoritenrolle bewusst und wollen ihr auch gerecht werden", sagt Kühnen, "Südafrika hat allerdings nichts zu verlieren und kann frei aufspielen."

Kühnen: Chancen auf Sand am größten

Dass die Partie Mitte September auf Sand und draußen ausgetragen wird, war schon ein riskantes Pokerspiel von Kühnen. Aber es scheint aufzugehen. "Wir haben mit den Spielern im Vorfeld besprochen, dass unsere Chancen auf Sand am größten sind", sagte der Münchner, "Philipp hat mehrfach im Davis Cup bewiesen, wozu er auf Sand fähig ist und Florian hat bei den Turnieren in Stuttgart und Hamburg im Sommer toll gespielt."

Die enttäuschenden Ergebnisse in der amerikanischen Hartplatzsaison mit dem Abschluss der US Open, wo kein deutscher Spieler die dritte Runde erreichte, wollen sie im Schwäbischen vergessen machen.

"Das muss man abhaken, ich konnte mich da auch nicht so gut vorbereiten", erklärte Kohlschreiber, dessen Schulterprobleme jetzt aber vollständig behoben sein sollen: "Die Ärzte in München haben einen guten Job gemacht, ich kann wieder völlig schmerzfrei spielen und aufschlagen."

Seit Montag ist das Team in Stuttgart, die Umstellung gelingt mit jedem Tag besser. "Man muss sich schon daran gewöhnen, dass man anders laufen muss und rutschen kann", sagt "Kohli", der als Nummer 31 der Weltrangliste 128 Plätze vor van der Merwe und sogar 174 Ränge vor de Voest liegt.

Südafrikas Teamchef verbreitet Optimismus

Insbesondere van der Merwe ist der große Unbekannte im Team der Cupsieger von 1974. Der 26-Jährige spielt praktisch ausschließlich bei unterklassigen Future- und Challengerturnieren.

"Ich habe ihn noch nie gesehen", sagt Kohlschreiber, "keine Ahnung, wie er spielt." De Voest hat sich immerhin bei den US Open durch die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt, unterlag aber letzte Woche bei einem Challengerturnier in Genua auf Sand dem Hamburger Mischa Zverev.

Am ehesten ist also dem südafrikanischen Klassedoppel Wesley Moodie/Jeff Coetzee am Samstag ein Punkt zuzutrauen, dennoch versucht Teamchef John-Laffnie de Jager Optimismus zu verbreiten: "Wir lieben die Herausforderung, und wir haben ein gutes und ausgeglichenes Team."

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