Training mit Federer soll Kohlschreiber helfen

SID
Philipp Kohlschreiber (l.) verlor das Finale der Gerry Weber Open 2008 gegen Roger Federer
© Getty

Philipp Kohlschreiber will die verkorkste Saison mit dem schwachen Auftritt bei den German Open vergessen machen. Mit Roger Federer könnte ein prominenter Trainingspartner helfen.

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Kurz nach Wimbledon piepte Philipp Kohlschreibers Handy. Eine SMS: "Wie schaut es aus, was spielst du?" Absender war Roger Federer, der einen Trainingspartner zur Vorbereitung auf die anstehende Hartplatzsaison suchte. "Das ist für mich nicht normal", sagte der Augsburger: "Ich freue mich drauf und hoffe, dass ich ein bisschen was lernen kann."

Ende Juli wird er also für rund eine Woche zu dem Schweizer Großmeister fahren, am 5. August geht es dann nach Toronto, wo die Canadian Open als erstes wichtiges Turnier auf dem amerikanischen Kontinent anstehen.

Die German Open in Hamburg und überhaupt die verkorkste Sandplatz-Saison will er dann hinter sich lassen. Die 5:7, 4:6-Niederlage im Achtelfinale am Rothenbaum am Donnerstag gegen den Brasilianer Thomasz Bellucci war nur die jüngste einer Reihe von Enttäuschungen auf der roten Asche.

Kohlschreiber denkt an Trennung von Tennisbase

Zum siebten Mal bereits war Deutschlands derzeit bester Tennisspieler in der Hansestadt angetreten, und wieder ging es nicht über das Achtelfinale hinaus. "Ich schlage die nicht gerade", sagt Kohlschreiber und meint diese Spezialisten des roten Belages: "Es war eine gute Partie, nur halt nicht mit der Steigerung, um so einen Spieler schlagen zu können."

So herrscht Stagnation bei Kohli. Platz 35 in der Weltrangliste belegt er zurzeit. Seit drei Jahren bewegt er sich immer unter den Top 40 ohne sein Ziel Top 20 erreicht zu haben. Auch deshalb sucht er seinen neuen Input in Form eines neuen Trainers und hat sich nach jahrelanger Zusammenarbeit von der Tennisbase in Oberhaching getrennt.

"Talentierter deutscher Tennisprofi will sich auf dem Weg nach oben neu orientieren und sucht professionelle Unterstützung", so oder ähnlich wird die Stellenanzeige aussehen, die er in der internen Wochenzeitung der ATP aufgegeben hat: "Vielleicht kommt dadurch ja auch ein Ex-Spieler auf die Idee mit mir zu arbeiten, an den ich noch gar nicht denke." Zur Vorbereitung auf die neue Saison ab Dezember soll es spätestens so weit sein.

"Wenn ich es im nächsten Jahr nicht schaffe, dann vielleicht nie mehr"

Eine geplante Zusammenarbeit mit Ex-Profi Darren Cahill auf der US-Tour kommt nicht zustande, dafür hilft Michael Geserer, der seit jeher Kohlschreiber betreut, bei der Suche nach einem neuen Coach.

Der einst stets vor Selbstvertrauen platzende Kohlschreiber hat das Vorhaben nicht aufgegeben, noch unter die besten 20 vorzustoßen. Aber er merkt, dass er inzwischen keinesfalls mehr ein Youngster ist, sondern ein etablierter Tourprofi.

"Wenn ich es im nächsten Jahr nicht schaffe, dann vielleicht nie mehr", sagte er. Ein Trainingslager mit einem der besten Tennisspieler aller Zeiten scheint für dieses Ziel nicht der schlechteste Start zu sein.

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