Nobody verpasst Welt-Sensation

Von SPOX
Alejandro Falla verlor auch das fünfte Duell mit Roger Federer - aber wie!
© Getty

In Wimbledon hat das wichtigste Tennis-Turnier der Welt begonnen. Traditionell eröffnete der Titelverteidiger das Programm auf dem Centre Court - und Roger Federer begann seinen Weg zum vielleicht siebten Wimbledon-Sieg mit einem dramatischen Fünfsatzsieg gegen den Kolumbianer Alejandro Falla. Daniel Brands, Florian Mayer, Philipp Kohlschreiber, Rainer Schüttler und Benjamin Becker stehen als erste Deutsche in Runde zwei.

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Herren-Einzel

Spielplan/Ergebnisse

Roger Federer (SUI/1) - Alejandro Falla (COL) 5:7, 4:6, 6:4, 7:6, 6:0

Vor zwei Wochen standen sich Federer und Falla in Halle gegenüber. Der Schweizer siegte locker und leicht mit 6:1, 6:2 und jeder Mensch im Tennis-Universum dachte, dass es auch in Runde eins von Wimbledon ein entspannter erster Arbeitstag für Federer werden würde. Wurde es aber nicht. Ganz und gar nicht.

Nobody Falla, ein 26-jähriger Kolumbianer und die aktuelle Nummer 60 der Welt, hatte die riesige Sensation ganz dicht vor Augen. Falla spielte überragend, führte mit 2:0-Sätzen und hatte bei 4:4 im dritten Satz 40:0 bei Aufschlag Federer. Der sechsmalige Wimbledon-Sieger befreite sich aber und holte sich Satz drei.

Im vierten Durchgang kassierte er aber sofort das Break. Federer stand nach wie vor total neben sich. Falla erspielte sich eine 5:3-Führung und schlug bei 5:4 zum Matchgewinn auf. Aber Federer kam erneut zurück und holte sich den Satz letztlich im Tiebreak (7:1). Im fünften Satz war die Gegenwehr von Falla dann gebrochen. 6:0 Federer. Match Federer nach insgesamt 3:17 Stunden Spielzeit. Federer schlug 101 Winner, bei Falla waren es auch immerhin 64. Was für eine Hammer-Partie zum Wimbledon-Auftakt! In Runde zwei trifft Federer auf den Serben Ilija Bozoljac.

Novak Djokovic (SRB/3) - Olivier Rochus (BEL) 4:6, 6:2, 3:6, 6:4, 6:2

Kevin Anderson (RSA) - Nikolai Dawydenko (RUS/7) 6:3, 7:6, 6:7, 5:7, 7:9

Rajeev Ram (USA) - Andy Roddick (USA/5) 3:6, 2:6, 2:6

Maximo Gonzalez (ARG) - Lleyton Hewitt (AUS/15) 7:5, 0:6, 2:6, 2:6

Ryan Sweeting (USA) - Benjamin Becker (GER) 7:5, 2:6, 2:6, 4:6

Holpriger Auftakt von Becker. Im ersten Satz musste er zweimal den Aufschlag abgeben, einmal davon in der entscheidenden Endphase. Danach bestätigte er aber seine zurzeit großartige Form auf Rasen und ließ keinen einzigen Breakball für Sweeting mehr zu. Letzten Endes eine klare Sache.

Philipp Kohlschreiber (GER/29) - Potito Starace (ITA) 6:3, 3:6, 6:3, 6:0

Kohli hat seinen Gegner im wahrsten Sinne des Wortes vom Platz geschossen. Elf Asse und sage und schreibe 63 Winner sorgten für einen letztlich glasklaren Erfolg des Deutschen zum Auftakt. Nur im zweiten Satz gab es einen Schönheitsfehler. Kohlschreiber ließ einen einzigen Breakball zu - und gab prompt sein Service ab.

Marin Cilic (CRO/11) - Florian Mayer (GER) 2:6, 4:6, 6:7

Unfassbare Vorstellung von Florian Mayer! Haut der mal eben den an elf gesetzten Cilic raus. Der Deutsche, der 2004 in Wimbledon mal im Viertelfinale stand, zeigte sensationelles Rasentennis und hatte den Kroaten drei Sätze lang ziemlich im Griff. Mayer schlug 47 Winner und machte nur 9 unerzwungene Fehler, mehr muss man nicht sagen. Mayers nächster Gegner: Mardy Fish.

Dimitri Tursunow (RUS) - Rainer Schüttler (GER) 2:6, 2:6, 3:6

Rainer Schüttler und Wimbledon - das passt! Der Shaker ist mit 34 Jahren der älteste Teilnehmer im Feld, aber er ist vor allem in guter Form. Tursunow war völlig chancenlos. Nach eineinhalb Stunden war das Match gelaufen.

Igor Andrejew (RUS) - Daniel Brands (GER) 6:7, 6:7, 5:7

Wird Daniel Brands der nächste deutsche Überraschungsmann in Wimbledon? Gut möglich! Der 22-jährige 1,96-Meter-Riese hat die Anlagen für einen Top-Rasenspieler. Gegen Andrejew schlug Brands 22 Asse und insgesamt 75 Winner - ein toller Sieg. Wenn der Weltranglisten-98. so weitermacht, ist bei seinem ersten Wimbledon-Turnier noch einiges drin.

Dustin Brown (JAM) - Jürgen Melzer (AUT/16) 3:6, 6:4, 2:6, 3:6

Stefan Edberg im SPOX-Interview: "Federer ist nicht mehr so dominant"

Damen-Einzel

Spielplan/Ergebnisse

Laura Robson (GBR) - Jelena Jankovic (SRB/4) 3:6, 6:7

Rossana De Los Rios (PAR) - Venus Williams (USA/2) 3:6, 2:6

Kim Clijsters (BEL/8) - Maria Elena Camerin (ITA) 6:0, 6:3

Eine 65-minütige Trainingseinheit, mehr war das nicht für Kim Clijsters. Camerin stand gegen die Belgierin, die 20 Winner schlug, auf verlorenem Posten. In der nächsten Runde trifft Clijsters auf die Kroatin Karolina Sprem.

Francesca Schiavone (ITA/5) - Vera Duschewina (RUS) 7:6, 5:7, 1:6

Tatjana Malek (GER) - Nadja Petrowa (RUS/12) 4:6, 3:6

Die Deutsche lag im ersten Satz mit Break vorne und schnupperte phasenweise an einer Sensation, aber nach 1:13 Stunden war es dann doch vorbei. Petrowa (34 Unforced Error) spielte überhaupt nicht überragend, aber Malek machte selbst zu viele Fehler und war vor allem viel zu drucklos (nur 9 Winner zu Petrowas 34).

Sania Mirza (IND) - Angelique Kerber (GER) 4:6, 1:6

Tolle Leistung von Kerber gegen die nicht zu unterschätzende Inderin. Die Deutsche lebte von ihrem gleichmäßigen Spiel. Sie machte zwar weniger direkte Punkte als Mirza, leistete sich aber auch deutlich weniger leichte Fehler.

Justine Henin (BEL/17) - Anastasija Sewastowa (LAT) 6:4, 6:3

Julia Görges (GER) - Marion Bartoli (FRA/11) 4:6, 3:6

Wieder einmal hat Görges gegen eine Topspielerin ihr großes Potenzial angedeutet, die Deutsche schlug viele herrliche Winner, aber sie zeigte auch, was ihr weiterhin fehlt: Konstanz. Bartoli war die viel solidere Spielerin und setzte sich deshalb verdient durch.

Shahar Peer (ISR/13) - Ana Ivanovic (CRO) 6:3, 6:4

Anna-Lena Grönefeld (GER) - Melanie Oudin (USA/33) 3:6, 0:6

Was für ein bitterer Abend für Grönefeld! 33:6 Unforced Errors sagen eigentlich alles darüber aus, wie das Spiel gelaufen ist. Besonders bei eigenem Aufschlag (nur 49 Prozent erste Aufschläge und sieben Doppelfehler) lief gar nichts zusammen.

Kristina Barrois (GER) - Maria Korrytsewa (UKR) 6:3, 6:4

Ausgeglichene Partie zwischen der Deutschen und der Ukrainerin. Im ersten Satz ging es noch relativ schnell, aber in Satz zwei kämpfte Barrois eine Stunde lang ihre Gegnerin nieder. Beide hatten vor allem im ersten Satz riesige Probleme, ihre Aufschlagspiele durchzubringen. Im zweiten Satz stabilisierte sich Barrois und brachte den Sieg folgerichtig nach Hause.

Advantage Regelmann: Wir sind Rasen!