Petzschner verweigert NADA-Code-Unterschrift

SID
Petzschners beste Platzierung in der Weltrangliste war Rang 35 im Jahr 2009
© Getty

Philipp Petzschner hat sich geweigert, den NADA-Code der Nationalen Anti-Doping-Agentur zu unterschreiben. Dadurch kann er nicht mehr für den A-Kader berücksichtigt werden.

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Der deutsche Tennisprofi Philipp Petzschner hat seine Unterschrift unter den NADA-Code der Nationalen Anti-Doping-Agentur verweigert. Das bestätigte der Deutsche Tennis Bund (DTB) am Rande der Davis-Cup-Begegnung in Toulon gegen Frankreich.

Mit der Unterschrift unter den NADA-Code verpflichten sich deutsche Kaderathleten in Sportverbänden des Deutschen Olympischen Sport-Bundes, regelmäßig ihren Aufenthaltsort für eventuelle Dopingkontrollen anzugeben.

NADA-Chef: "Und schon ist ein Verdachtsmoment da"

Petzschner steht wegen der verweigerten Unterschrift nicht mehr im A-Kader des DTB und darf für Einsätze in einem Nationalteam nicht berücksichtigt werden. Der Bayreuther ist deshalb mit seiner Absage für das deutsche Davis-Cup-Team einer Nichtberücksichtigung zuvorgekommen.

Für den NADA-Vorsitzenden Armin Baumert ist das alles andere als ein Kavaliersdelikt. "Wenn man sowas hört, sagt man "hoppla!" - und schon ist ein Verdachtsmoment da", sagte Baumert: "Da gibt es keine Diskussion: Wenn er sich nicht fügt, muss sanktioniert werden. Uns fehlen die Sanktions-Instrumentarien, aber der Verband muss handeln."

Der DTB sieht allerdings auch keine Möglichkeiten, Petzschner zum Einlenken zu zwingen: "Wir haben keine andere Sanktionsmöglichkeit als den Ausschluss aus dem A-Kader und Nicht-Einsatz in Länderspielen", sagte DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard, "die haben wir angewandt."

Teilnahme an ATP-Turnieren weiterhin möglich

Die Tennis-Profivereinigung ATP erlaubt ihren Spielern die Teilnahme an Turnieren auch ohne die Unterzeichnung einer entsprechenden Meldeverpflichtung. Sie führt angemeldete Kontrollen bei den Turnieren durch. Nur die Top 50 der Weltrangliste sind verpflichtet, jederzeit ihren Aufenthaltsort anzugeben.

Gerüchten zufolge soll Petzschner im Vorjahr bereits zweimal vergessen haben, seinen Aufenthaltsort im NADA-System mitzuteilen.

Eine öffentliche Verwarnung, wie bei anderen Spitzensportverbänden üblich, hatte der DTB jedoch nicht ausgesprochen.

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