Erfolg für Kohlschreiber, Aus für Schüttler

SID
Philipp Kohlschreiber steht in der dritten Runde vor einer fast unlösbaren Aufgabe
© Getty

In der zweiten Runde hat sich Philipp Kohlschreiber bei den Australian Open gegen Wayne Odesnik durchgesetzt und trifft nun auf Rafael Nadal. Auch Florian Mayer ist weiter. Rainer Schüttler ist dagegen draußen. Juan Martin Del Potro hat einen dramatischen Marathon gegen James Blake gewonnen (hier geht's zum LIVESCORE).

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Zwei Trainingskollegen aus Oberhaching fordern in Melbourne die Besten der Welt. Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer, die beide in der TennisBase vor den Toren Münchens ihre sportliche Heimat haben, treten am Freitag in der dritten Runde der Australian Open gegen Titelverteidiger Rafael Nadal bzw. US-Open-Sieger Juan Martin Del Potro an, der James Blake (USA) erst nach 4:17 Stunden in fünf Sätzen niederringen konnte.

"Wir können locker aufspielen und haben nichts zu verlieren", sagten die beiden Deutschen unisono mit Blick auf die kommenden Matches.

"Teilweise wie in Trance"

Kohlschreiber bezwang in der zweiten Runde den Amerikaner Wayne Odesnik mit 6:4, 3:6, 6:3, 6:2 und erfüllte damit als 27. der Setzliste seine eigenen Erwartungen. Mayer stieß mit dem 4:6, 6:4, 7:6 (7:2), 6:1 über den an 29 gesetzten Serben Viktor Troicki unter die letzten 32 vor und konnte es anschließend zunächst gar nicht realisieren: "Das fühlt sich richtig gut an, ich bin noch ganz überwältigt. Ich habe mich auf dem Platz teilweise wie in Trance gefühlt."

So sehr trumpfte der einstige Wimbledon-Viertelfinalist mit seinem unkonventionellen und variantenreichen Spiel auf, dass der 23 Jahre alte Troicki am Ende die Nerven verlor und die Partie im letzten Spiel mit sechs Doppelfehlern beendete. "Ich habe den Gegner so durcheinandergebracht, dass er am Ende im Kopf gebrochen war", sagte Mayer.

Schüttler ist raus

Einziger deutscher Verlierer war Rainer Schüttler. Der 33 Jahre alte Korbacher unterlag dem spanischen Linkshänder Feliciano Lopez mit 3:6, 6:2, 3:6, 2:6 und musste anschließend Ungewöhnliches einräumen: "Im dritten Satz ist mir etwas die Luft ausgegangen, danach konnte ich nicht mehr gegenhalten."

Das Match zwischen Nadal und Kohlschreiber hatte bereits vor drei Jahren die Fans in Melbourne begeistert. Der Augsburger hatte im Vorfeld große Sprüche geklopft, aber auch Taten folgen lassen und Nadal in der zweiten Runde einen tollen Kampf mit einem Satzgewinn geboten. "Ich war damals noch jung und habe locker geredet", sagte Kohlschreiber, "vielleicht sind meine Chancen jetzt ein bis zwei Prozent besser. Viel geändert hat sich aber nicht."

Fingeroperation und Ochsentour

Das ist bei Mayer völlig anders. Der 26-Jährige stand ebenfalls bei den Australian Open 2007 (gegen Tommy Haas) zum bis dato letzten Mal in seiner Karriere in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Bis Mai 2008 spielte er danach noch mehr oder weniger lustlos weiter auf der Tour. Es folgten eine Fingeroperation und anschließend eine freiwillige Auszeit, um sich über seine eigenen Ziele klar zu werden.

In einer Ochsentour durch Challenger-Turniere hat sich Mayer seit Ende 2008 von Platz 366 der Weltrangliste wieder auf Rang 60 vorgearbeitet. "Jetzt erst habe ich das Gefühl, wirklich wieder auf der Tour angekommen zu sein", sagte Mayer nach seinem größten Sieg seit drei Jahren.

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