Kohlschreiber erkämpft sich Duell gegen Federer

SID
Philip Kohlschreiber trifft in der dritten Wimbledon-Runde auf Roger Federer
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Philipp Kohlschreiber hat in Wimbledon die dritte Runde erreicht. In fünf hart umkämpften Sätzen bezwang der Augsburger Ivo Minar und trifft nun auf Topfavorit Roger Federer.

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Philipp Kohlschreiber hat sich bei den 123. All England Championships in Wimbledon das große Match mit Roger Federer erkämpft.

Der Augsburger rang in der zweiten Runde den stark aufschlagenden Tschechen Ivo Minar nach fünf Sätzen mit 6:4, 3:6, 4:6, 6:2, 8:6 nieder und trifft nun in der dritten Runde wahrscheinlich auf dem Centre Court auf den fünfmaligen Turniersieger aus der Schweiz.

Haas profitiert von Llodra-Aufgabe

Kohlschreiber ist damit Tommy Haas in die dritte Runde gefolgt, der in seinem Match beim Stand von 4:3 von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners Michael Llodra (Frankreich) profitierte.

Haas' nächster Gegner ist entweder der Kroate Marin Cilic oder Sam Querrey aus den USA. Für Simon Greul und Rainer Schüttler war dagegen in der zweiten Runde Schluss.

Als Kohlschreiber mit einem Rückhand-Passierball aus vollem Lauf seinen dritten Matchball gegen Minar nutzte, sank er voller Erleichterung auf die Knie, all die Arbeit hatte sich gelohnt.

"Minar ist ein unangenehmer Typ, der schlägt gut auf und haut auf alles drauf", hatte der Augsburger schon vor dem Spiel gewusst. Tennis-Feinkost gab es so nur selten zu sehen auf Platz 14, der Matchball war Kohlis bester Schlag. Zum zweiten Mal nach 2006 hat er damit die Runde der letzten 32 an der Church Road erreicht.

Schüttler verliert gegen Angstgegner

Schüttler unterlag nach einer enttäuschenden Leistung dem Israeli Dudi Sela mit 6:7 (3:7), 3:6, 2:6 und kassierte damit bereits die dritte Niederlage im dritten Vergleich mit dem 24-Jährigen.

Sela hatte Schüttler schon 2008 in Peking und in diesem Januar in der ersten Runde der Australian Open ausgeschaltet.

In Melbourne hatte der 33-jährige Deutsche den ersten Satz gewonnen, bevor er im starken Wind vollkommen den Faden verlor. Auch diesmal hatte er den besseren Start und führte 5:2. Bei 5:3 schlug er zum Satzgewinn auf, konnte sein Service aber nicht halten.

Anschließend hatte der Weltranglisten-46. aus Israel gegen den immer unsicherer werdenden Schüttler verhältnismäßig leichtes Spiel.

Für den Korbacher beginnt nach der unfreiwillig frühen Pause nun wieder die Kärnerarbeit durch die Qualifikationen der großen Turniere. Als Spieler um Weltranglistenplatz 90 ist er in keinem Hauptfeld eines 1000-ers automatisch vertreten.

Er hat damit im fortgeschrittenen Tennisalter genau wieder den Status erreicht, auf dem er vor seinem Höhenflug an der Church Road 2008 war.

Schüttler: "Ein paar Tage Ruhe, dann greife ich wieder an"

"Ich habe ohnehin nicht gedacht, dass ich wieder das Halbfinale erreiche", sagte Schüttler tapfer. Er erneuerte anschließend seine Absage für die Davis-Cup-Partie gegen Spanien in zwei Wochen in Marbella und wird dann die Turniere in Stuttgart und Hamburg spielen, die allerdings auf dem ungeliebten roten Sand stattfinden.

"Ich hatte in den letzten Wochen einen deutlichen Aufwärtstrend", hat Schüttler trotz der Pleite in London festgestellt, "jetzt nehme ich mir ein paar Tage Ruhe, dann greife ich wieder an."

Qualifikant Simon Greul ist erwartungsgemäß am Weltranglisten-Vierten Novak Djokovic gescheitert. Der 28-jährige Stuttgarter unterlag mit 5:7, 1:6, 4:6, leistete dem Serben aber im ersten und dritten Satz großen Widerstand. Greul hatte in der ersten Runde sein erstes Match überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen.

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