Lisicki und Haas im Viertelfinale

SID
Tommy Haas trifft im Viertelfinale von Wimbledon auf Novak Djokovic
© Getty

Erstmals seit 1996 erreichen zwei deutsche Spieler bei den Damen und Herren das Viertelfinale im All England Club. Tommy Haas setzte sich gegen Igor Andrejew durch und Sabine Lisicki schlug die Top-Ten-Spielerin Caroline Wozniacki (die Spiele zum Nachlesen im LIVE-TICKER)

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Tommy Haas und Sabine Lisicki haben als erstes deutsches Tennis-Paar seit 1996 gleichzeitig das Viertelfinale bei den All England Championships erreicht, als Steffi Graf und der inzwischen fast vergessene Alexander Radulescu jeweils unter die letzten Acht vorstießen. Haas setzte sich auf dem "deutschen" Platz 4 mit 7:6 (10:8), 6:4, 6:4 gegen den Russen Igor Andrejew durch, bevor Lisicki mit einer ebenso starken Leistung 6:4, 6:4 über Caroline Wozniacki aus Dänemark triumphierte.

Der 31 Jahre alte Haas ließ sich auf seinem überraschenden Erfolgsweg an der Church Road auch von Andrejew nicht stoppen und steht nun erstmals in seiner Karriere im Viertelfinale des wichtigsten Turniers der Welt. "Ich freue mich natürlich sehr darüber, dass ich es in meinem hohen Alter noch geschafft habe, hier in den elitären 'Last Eight Club' vorzustoßen", sagte Haas, "das ist ein ganz tolles Gefühl. Ich habe immer gehofft, vielleicht passiert mir hier mal Schönes in Wimbledon."

Haas trifft wieder auf Djokovic

Haas feierte nach dem Matchball nach 2:12 Stunden Spielzeit mit einer triumphierenden Geste, während Freundin Sara Foster glücklich beide Arme in die Höhe riss. "Das ist verrückt, ich hätte mir vor ein paar Monaten nie vorstellen können, dass ich hier soweit komme", meinte der gebürtige Hamburger, "das bedeutet mir sehr viel."

Haas' Gegner in der Runde der letzten Acht am Mittwoch ist nun der Weltranglisten-Vierte Novak Djokovic, der mit Dudi Sela aus Israel bei seinem 6:2, 6:4, 6:1-Sieg keine Mühe hatte. Haas hatte den Serben vor gut zwei Wochen allerdings im Endspiel des Rasenturniers in Halle/Westfalen bezwungen.

Erinnerung an Halle-Sieg wird helfen

"Die Erinnerung an diesen Sieg hilft mir sicherlich", meinte der Wahlamerikaner, der in der neuen Weltrangliste erstmals seit dem Frühjahr 2008 wieder unter die Top-30 vorrückt. Auch Lisicki schloss nahtlos an ihre starken Leistungen vom Samstag an, als sie die French-Open-Siegerin Swetlana Kusnezowa ausschaltete.

Gegen die Weltranglisten-Neunte Wozniacki hatte sie bereits im April im Endspiel bei ihrem bislang einzigen Turniersieg in Charleston gewonnen, daher ging sie mit entsprechendem Selbstvertrauen in die Partie. "Ich weiß, dass ich gegen die Top-Spielerinnen gewinnen kann", meinte die zur Zeit nur auf Platz 41 im WTA-Ranking notierte Berlinerin, "ich spiele hier einfach Match von Match und was drumherum passiert, lasse ich nach dem Turnier einfach auf mich zukommen."

Jetzt gegen Safina

Ihre nächste Gegnerin ist die Weltranglisten-Erste Dinara Safina, die sich in drei spannenden Sätzen gegen die ehemalige Wimbeldon-Siegerin Amelie Mauresmo durchsetzen konnte. Dabei hatte die Russin sogar den ersten Satz verloren.

Für die exzellent aufschlagende Lisicki muss selbst eine Gegnerin dieses Kalibers noch nicht das Ende sein, wenn sie weiterhin ihre Nerven so zusammenhält wie in diesen Tagen in London W19. Titelverteidigerin Venus Williams (USA), auf die Lisicki im Halbfinale treffen könnte, hatte als erste Spielerin das Viertelfinale erreicht.

Ivanovic muss aufgeben

Die 29-Jährige setzte sich mit 6:1, 0:1 gegen die Serbin Ana Ivanovic durch, die die Partie im zweiten Satz unter Tränen offenbar wegen einer Hüftverletzung aufgab. Auch Olympiasiegerin Elena Dementjewa (Russland) ist weiter.

Bei den Männern hat Roger Federer das Viertelfinale erreicht. Der Schweizer bezwang in einer Neuauflage des Endspiels der French-Open den Schweden Robin Söderling 6:4, 7:6 (7:5), 7:6 (7:5).

Die Ergebnisse des Tages im Überblick