Schüttler desolat - Haas weiter

Von SPOX
Rainer Schüttler erreichte 2008 das Halbfinale in Wimbledon
© Getty

Am dritten Tag der All England Championships gingen vier der verbliebenen deutschen Herren an den Start. Rainer Schüttler und Simon Greul schieden aus, Tommy Haas profitierte von der Aufgabe seines Gegners und Philipp Kohlschreiber machte es extrem spannend.

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Schüttler schied gegen den Israeli Dudi Sela sang- und klanglos aus. Greul war gegen Novak Djokovic chancenlos. Tommy Haas stand nur 30 Minuten auf dem Platz, ehe sein Gegner Michael Llodra nach einem Zusammenprall mit einem Ballkind nicht weitermachen konnte.

Bei den Damen musste Maria Scharapowa überraschend die Segel streichen. Alle Ergebnisse gibt es auch im LIVESCORE.

Herren-Einzel

Spielplan und Ergebnisse / Weltrangliste

Dudi Sela (ISR) - Rainer Schüttler (GER - 18): 7:6 (7:3), 6:3, 6:2
Grottenschlecht, Shaker! Nachdem der vermeintlich beste deutsche Spieler in Wimbledon schon früh mit Break vorne lag, ließ Schüttler seinen No-Name Gegner wieder herankommen und überließ ihm dann sogar kampflos den ersten Satz. Die Vorstellung in den folgenden beiden Durchgängen grenzte dann schon an Leistungsverweigerung. Fürchterlich, dabei hatte der Shaker im Vorjahr noch im Halbfinale gestanden. Das kostet viele Weltranglistenpunkte!

Tommy Haas (GER - 24) - Michael Llodra (FRA): 4:3 Aufgabe
Der Sieger von Halle stand nur 30 Minuten auf dem Platz, ehe sein Kontrahent aus Frankreich verletzt aufgeben musste. Llodra kollidierte beim Versuch einen Stopp von Haas zu erreichen mit dem Schiedsrichterstuhl und einem Ballkind und konnte die Partie anschließend nicht fortsetzen. In Runde drei trifft Haas auf den an Nummer elf gesetzten Kroaten Marin Cilic oder Sam Querrey (USA).

Guillermo Garcia-Lopez (ESP) - Roger Federer (SUI - 2): 2:6, 2:6, 4:6
Der fünfmalige Wimbledon-Sieger geht unbeirrt seinen Weg. Federer schlug sehr gut auf. 64 Prozent der ersten Aufschläge waren im Feld, 45 von 48 Punkten gewann er, wenn das erste Service kam. Zumde nutzte der Schweizer seine Breakbälle: 5 von 7.

Philipp Kohlschreiber (GER - 27) - Ivo Minar (CZE): 6:4, 3:6, 4:6, 6:2, 8:6
Meine Herren, war das zäh. Aber Kohli did it! Drei Stunden lang machten beide Spieler bizarre Fehler, aber auch herrliche Punkte. Mit einem überragenden Rückhand-Passierball die Linie runter beendete Kohlschreiber die Partie. In der 3. Rundewird's für den Deutschen weitaus einfacher. Da wartet ja nur Roger Federer...

Tommy Robredo (ESP - 15) - Stefan Koubek (AUT): 3:6, 4:6, 6:4, 7:6 (7:5), 6:1
Großer Kampf von Robredo. Nach zwei Sätzen sah der spanische Routinier wie der sichere Verlierer aus. Aber der Mann, der in acht Anläufen erst einmal die dritte Runde erreichte (2003), biss sich ins Match zurück und lieferte sich mit seinem österreichischen Kontrahenten einen teilweise packenden Schlagabtausch. Nach 3:29 Stunden war der Bann gebrochen, Robredo sank überglücklich zu Boden und darf sich jetzt auf ein Match gegen Schüttler-Bezwinger Sela freuen.

Simon Greul (GER) - Novak Djokovic (SRB - 4): 5:7, 1:6, 4:6
Klar, eine Niederlage gegen Djokovic musste man einplanen, auch dass es glatt in drei Sätzen dahinging. Aber wie Greul - im Gegensatz zu Schüttler - kämpfte und den Djoker zum Teil vor große Probleme stellte, war schon toll. Im ersten Satz war er sogar Break vor und hätte den Durchgang holen können. Doch im Endeffekt spielte der Serbe seine Klasse, die er zugegebenermaßen nur selten zeigte, in den wichtigen Momenten aus. Trotzdem: Dieses Zweitrundenaus war wahrlich keine Schande.

Fernando Verdasco (ESP - 7) - Kristof Vliegen (BEL): 7:6 (7:3), 6:7 (3:7), 7:6 (7:4), 6:4
Verdasco hatte hart zu kämpfen. In dem fast drei Stunden andauernden Match gab es nur fünf Breakchancen - alle für Verdasco, der eine einzige nutzen konnte. Das entschied letztlich über Sieg und Niederlage.

Sam Querrey (USA) - Marin Cilic (CRO - 11) 6:4, 6:7, 3:6, 7:6, 4:6
Knapp dreieinhalb Stunden bekämpften sich Querrey und Cilic. Am Ende setzte sich der Kroate dank einer tollen Breakchancen-Verwertung (4 von 7) und trotz 43 unforced errors durch.

Robin Söderling (SWE - 13) - Marcel Granollers (ESP) 4:6, 7:6, 6:4, 7:5
Der French-Open-Finalist tat sich gegen den Spanier lange schwer, mit dem enorm wichtigen 9:7-Erfolg im Tiebreak des zweiten Satzes brachte er sich aber auf die Siegerstraße. Wie eng das Spiel war, verdeutlicht ein Blick auf die gewonnen Punkte: 133:130 für Söderling.

Simone Bolelli (ITA) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA - 9): Aufgabe Bolelli
Der Franzose musste gar nicht für sein Zweitrundenmatch antreten, nachdem Bolelli aufgrund einer Verletzung absagen musste. In Runde drei geht's gegen die Aufschlagmaschine Iva Karlovic oder Steve Darcis aus Belgien.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damen-Einzel

Spielplan und Ergebnisse / Weltrangliste

Dominika Cibulkova (SVK - 14) - Urszula Radwanska (POL): 6:2, 6:4
Keine Probleme für die kleine Slowakin. Punkt. Die Statistiken zeigen, dass Cibulkova viel mehr Punkte machte als ihre Gegnerin (65 zu 48) und somit völlig verdient gewann. Radwanska hatte einfach nichts entgegenzusetzen.

Shahar Peer (ISR) - Nadia Petrowa (RUS - 10): 3:6, 2:6
Die Russin, in den letzten zwei, drei Jahren etwas in der Versenkung verschwunden, scheint sich wieder in besserer Verfassung zu befinden. Gegen Peer, die zwar keine Weltklasse, aber auch keine Anfängerin ist, hatte Petrowa überhaupt keine Probleme. Mit ihrem druckvollen Spiel (27 Winner) machte sie zu den wichtigen Zeitpunkten die Breaks und zog locker in die nächste Runde ein.

Jie Zheng (CHN - 16) - Daniela Hantuchova (SVK): 3:6, 5:7
Im letzten Jahr hatte die Chinesen noch Ana Ivanovic in der dritten Runde eliminiert. Das wird dieses Jahr nicht passieren, denn Hantuchova machte die wichtigen Punkte. Es war ein enges Match, in denen beide Spieler gleich viele Winner schlugen (21) und annähernd gleich viele Fehler machten (20 zu 16). Doch die Slowakin erspielte sich mehr als doppelt so viele Breakchancen (16 zu 7)- der Schlüssel zum Sieg.

Maria Scharapowa (RUS - 24) - Gisela Dulko (ARG): 2:6, 6:3, 4:6
Da ist sie, die erste Überraschung bei den Damen! Die kleine Argentinierin war giftiger, aber trotzdem war es ein extrem knappes Match. Beide schlugen durchschnittlich auf.machten ähnlich viele Fehler und ähnlich viele Winner. Aber Dulko machte einfach das eine Break mehr als die Gegnerin. Und: Scharapowas neun Doppelfehler in 113 Minuten waren natürlich fatal.

Victoria Azarenka (BLR - 8) - Ioana Raluca Olaru (ROM): 6:0, 6:0
60 zu 28 Punkte für Azarenka, kein Breakball und nur fünf Winner für Olaru - viel einseitiger kann ein Match nicht aussehen. Und dann gibt's eben ne Brille...

Jarmila Groth (AUS) - Serena Williams (USA- 2): 2:6, 1:6
Die an Nummer zwei gesetzte Serena ließ Julia Groth keine Chance. Williams beging nur sechs unforced errors und erspielte sich 14 Breakchancen. Nach 58 Minuten war das ungleiche Dulle beendet.

Vera Zvonareva (RUS - 7) - Mathilde Johansson (FRA): 6:1, 6:3
Obwohl die Schwedin 13 Winner mehr als Zvonareva verbuchte, schied sie sang- und klanglos aus. Der Hauptgrund: 33 unforced errors (die Russin hatte deren nur acht) und eine miserable Breakbälle-Verwertung (1 von 8).

Aravane Rezai (FRA) - Elena Dementiewa (RUS - 4) 1:6, 3:6
Die Russin hatte mit Rezai wenig Mühe. Dementieva brachte starke 69 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld und machte auch knapp 70 Prozent aller Netzangriffe zu Punkten.

Francesca Schiavone (ITA) - Michelle Larcher De Brito (POR) 7:6, 7:6
Das große Gestöhne hat ein Ende. Die stimmgewaltige Portugiesin musste sich der erfahrenen Italienerin zweimal im Tiebreak geschlagen geben. Da half ihr auch nicht, dass sie fünf ihrer sechs Breakchancen genutzt hatte.

All England Championships: Wimbledon von A bis Z