Federer-Absage trübt "deutschen Tag"

SID
Nicolas Kiefer ist Rekordteilnehmer beim Turnier in Halle/Westfalen
© Getty

Acht deutsche Teilnehmer sind auf heimischem Boden weiter. Eine echte Überraschung gelang dabei Philipp Petzschner, der einen topgesetzten Spanier raus warf. Für schlechte Stimmung sorgte nur die Absage von Roger Federer.

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Die Absage von Roger Federer überschattete am zweiten Tag der Gerry Weber Open den "German Player's Day".

Zwei Tage nach seinem Triumph bei den French Open gab der Schweizer Superstar bekannt, er habe sich gegen die Reise nach Ostwestfalen entschieden.

"Ich kann mir einfach nicht vorstellen, sofort in einem neuen Turnier wieder absolute Spitzenleistung zu bringen und ich möchte keine Verletzung riskieren", lautete die schriftliche Begründung Federers, in der er sich auch bei den Veranstaltern, Mitstreitern und den Tennis-Fans in Halle entschuldigte.

Er brauche jetzt "Ruhe und Erholung", um keine Verletzung zu riskieren.

Petzschner schlägt Verdasco

Seiner Hauptattraktion beraubt, richtet sich die Aufmerksamkeit des heimischen Publikums um so mehr auf die Deutschen im Hauptfeld - und die spielten groß auf.

Philipp Petzschner verzückte das Publikum dabei mit einem sportlichen Paukenschlag. Der 25-Jährige aus Bayreuth setzte sich nach tollem Kampf 3:6, 7:6 (7:5), 6:4 gegen den Weltranglistenachten Fernando Verdasco (Spanien/Nr. 3) durch.

Kohli und Kiwi ohne Probleme

Zuvor hatte Philipp Kohlschreiber (Augsburg) gegen Björn Phau (Darmstadt) das erste deutsche Duell des Turniers 6:4, 6:2 gewonnen, nachdem Mischa Zverev (Hamburg) zum Auftakt den Qualifikanten Joseph Sirianni (Australien) mit einem lockeren 6:2, 6:4 bezwungen hatte.

Am Abend sorgten Rekord-Teilnehmer Nicolas Kiefer (Hannover), der seinen 13. Auftritt in Halle mit einem 6:2, 6:1 gegen den Serben Victor Troicki begann, sowie der 23-jährige Andreas Beck (Ravensburg) mit einem 6:3, 6:1-Erfolg über Christophe Rochus (Belgien) für die Sahnehäubchen auf einem aus Sicht der Gastgeber erfolgreichen Turnierbeginn.

Denn nach den Auftaktsiegen am Montag von Benjamin Becker (Orscholz), Rainer Schüttler (Korbach/Nr. 8) und Tommy Haas (Sarsota-USA) haben nun acht von neun deutschen Startern das Achtelfinale erreicht.

Petzschner nun gegen Olivier Rochus

Überraschungssieger Petzschner strahlte nach seinem Erfolg übers ganze Gesicht. War er vor zwei Wochen in der ersten Runde der French Open auf Sand noch 1:6, 2:6, 3:6 an Verdasco gescheitert, nutzte er seinen zweiten Auftritt im Hauptfeld von Halle zur Revanche.

"Ich habe nicht hochkarätig gespielt, aber gefightet", erklärte der Weltranglisten-59. nach dem Wechselbad der Gefühle. Im zweiten Satz wehrte Petzschner einen Matchball ab, gewann das Spiel noch und schaffte im anschließenden Tie-Break die Wende.

Nun trifft der 25-Jährige auf den Routinier Olivier Rochus (Belgien), der als Qualifikant durch ein 6:0, 6:0 gegen Fernando Vicente (Spanien) ins Achtelfinale einzog. "Er hat zwar eine Menge Erfahrung, aber ich denke, ich habe eine gute Chance", so Petzschner.

Djokovic und Tsonga weiter

Der Youngster Zverev stürmte geradezu in sein Auftaktmatch gegen den Qualifikanten Joseph Sirianni. Den ersten Durchgang entschied der 21-Jährige nach 34 Minuten 6:3 für sich.

Im zweiten Satz wurden die Spiele länger, doch der Weltranglisten-45. Zverev behielt nach 1:20 Stunden die Nerven und die Oberhand. Nun wartet auf ihn der Halle-Sieger von 2007, Tomas Berdych (Tschechien/Nr. 5).

Zwei weitere topgesetzte Spieler gaben sich bei ihren ersten Auftritten keine Blöße. Der Weltranglistenvierte Novak Djokovic (Serbien/Nr. 2) tat sich beim 7:5, 6:2 gegen Simone Bolelli (Italien) nur im ersten Satz schwer.

Zuvor hatte Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich/Nr. 4) seinen Landsmann Fabrice Santoro ebenfalls 7:5, 6:2 ausgeschaltet und trifft nun auf den gebürtigen Hamburger Haas.