Federer und Roddick im Halbfinale

SID
Roger Federer machte mit Juan Martin del Potro kurzen Prozess
© Getty

Titelverteidiger Novak Djokovic ist im Viertelfinale der Australian Open ausgeschieden. Gegen Andy Roddick musste der Serbe im vierten Satz der Hitze Tribut zollen und gab auf. In der Night-Session besiegte Roger Federer den Argentinier Juan Martin del Potro in drei Sätzen.

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Andy Roddick steht im Halbfinale der Australian Open. Der in Melbourne an Nummer sieben gesetzte US-Amerikaner profitierte im Viertelfinale von der Aufgabe seines Gegners Novak Djokovic.

Beim Stand von 6:7 (3:7), 6:4, 6:2 und 2:1 für Roddick musste der Titelverteidiger aus Serbien der Hitze in der Rod Laver Arena Tribut zollen und beendete das Match vorzeitig.

Djokovic wollte ein Nachtmatch

"Ich hatte Krämpfe und Schmerzen im ganzen Körper", sagte Djokovic nach seiner Aufgabe, "die Bedingungen waren extrem, und Andy ist damit offenbar besser zurechtgekommen als ich." Mehrmals mussten der Turnierarzt und der Physio nach Djokovic schauen, um seinen Nacken legte er sich ein Eistuch, diverse Flüssigkeiten nahm er zu sich. Es nützte alles nichts.

Djokovics Bitte um ein Nachtmatch wurde nicht stattgegeben, dabei hatte er zwei Tage vorher bis 2.30 Uhr in der Frühe gespielt und fühlte sich auch deshalb nicht richtig erholt. "Novak hatte sich vor dem Spiel besorgt erkundigt, wie heiß es wird und ob das Dach geschlossen wird", plauderte Doppelspezialist Christopher Kas ein Kabinengeheimnis aus. Das Dach aber blieb am Dienstag noch offen.

Als Djokovics Match begann, waren es "erst" 27 Grad, 35 sind für Hallentennis laut Reglement notwendig. Die hatte es erst zum Zeitpunkt der Aufgabe, das Dach darf aber während eines laufenden Matches nicht geschlossen werden.

Kühlbecken für die Spieler

Die Spieler werden in einer Broschüre und mit Tafeln in der Umkleidekabine darauf hingewiesen, wie sie sich bei den extremen Bedingungen zu verhalten haben. Darin wird unter anderem empfohlen, sich vor und nach dem Match zu wiegen und den Gewichtsverlust auszugleichen.

"Viele vergessen den Salzverlust", sagt Turnierarzt Tim Woods, "das kann dann auch zu Krämpfen führen." Natürlich muss viel getrunken werden, "aber die dauernde Warnung vor Austrocknung ist eine Kampagne der Fitnessgetränke-Industrie", sagt Woods.

Der Australier empfielt den Spielern, bereits vor den Matches ihre Körpertemperatur abzusenken. Im Kabinenbereich stehen Badewannen mit zehn Grad kaltem Wasser bereit, denn wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass ein Sportler bei großer Hitze länger durchhält, wenn er unterkühlt an den Start geht.

Federer lässt del Potro keine Chance

Roddick trifft in der Vorschlussrunde Roger Federer (Schweiz), der mit 6:3, 6:0 und 6:0 kurzen Prozess mit Juan Martin del Potro machte. Der Weltranglistenzweite aus der Schweiz deklassierte in der Runde der letzten Acht den argentinischen Aufsteiger Juan Martin del Potro in nur 1:20 Stunden mit 6:3, 6:0, 6:0.

Der dreimalige Australien-Champion schaffte damit zum 19. Mal hintereinander den Vorstoß unter die letzten Vier bei einem Major-Turnier und stellte damit einen Rekord auf. "Mit dieser Leistung habe ich selbst nicht gerechnet, das war nicht normal", sagte Federer, "heute hat es klick gemacht, es ging wie von allein. Ich bin auch sehr stolz auf meinen Rekord.'" Gegen Roddick kann Federer auf eine Siegbilanz von 15:2 verweisen.

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