Biedermann: Keine Galionsfigur

SID
Paul Biedermann wird seine Karriere nach den Olympischen Spielen in Rio beenden
© getty

Auch auf den letzten Metern seiner Karriere will sich Schwimm-Weltrekordler Paul Biedermann treu bleiben und die Öffentlichkeit abseits des Beckens meiden.

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"Ich möchte mit sportlichen Leistungen überzeugen und nicht darüber definiert werden, was ich in meiner Freizeit mache", sagte der 28-Jährige dem SID vor der DM (9. bis 12. April) in Berlin: "Ich weiß, das ist heutzutage unfassbar langweilig."

Zuvor hatte Bundestrainer Henning Lambertz geklagt, im deutschen Schwimmsport würden Typen fehlen, die die Sportart in Deutschland in der Öffentlichkeit besser verkaufen könnten. "Aber man kann solche Galionsfiguren nicht schnitzen oder backen. Zurzeit haben wir sie nicht", sagte Lambertz.

"Habe wenig Geltungsdrang"

Biedermann will diese Rolle anderthalb Jahre vor seinem Karriereende bei Olympia in Rio nicht übernehmen. "So bin ich einfach, ich habe wenig Geltungsdrang und nicht das Bedürfnis, mich öffentlich zu positionieren", sagte der Doppel-Weltmeister von 2009.

Die Leichtathletik hat in Robert Harting eine große Persönlichkeit. Der Diskus-Olympiasieger war im vergangenen Jahr nicht erfolgreicher als Staffel-Europameister Biedermann, aber er wurde zum "Sportler des Jahres" gewählt, während Biedermann nicht einmal unter die Top 20 kam. Harting sei jemand, "der nicht nur redet, sondern auch anpackt", sagte Biedermann neidfrei: "Er kann diese Ansagen machen und wird dann trotzdem Olympiasieger und Weltmeister."

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