"2016 ist längst vorbei"

SID
Neben Michael Groß erwartet auch Britta Steffen eine stärkere Professionalisierung
© getty

Der frühere Weltstar Michael Groß erwartet in den nächsten Jahren kein Ende der Krise der deutschen Schwimmer. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro rechnet der "Albatros" noch mit keiner Besserung. "2016 ist längst vorbei, 2020 ist gerade am Wackeln für den deutschen Schwimmsport", sagte der dreimalige Olympiasieger im Interview mit der Welt: "Diejenigen, die dort starten, sind schon in der Pipeline."

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Der 50-Jährige vermisst vor allem genügend Nachwuchs. "Es gibt einfach immer weniger junge, leistungsorientierte Schwimmer", sagte Groß: "Deshalb muss man die Quote derjenigen, die durchkommen, erhöhen."

Seine Nachfolger, die derzeit bei der Heim-EM in Berlin um Wiedergutmachung für die medaillenlosen Olympischen Spiele 2012 in London und die enttäuschende WM 2013 in Barcelona kämpfen, trainieren seiner Meinung nach zu wenig. "Das weiß ich aber nicht aus eigenem Wissen, sondern von Leuten aus der Schwimmszene, die früher und heute involviert sind. Die sagen: Die meisten tun heute zu wenig", berichtete er: "Unter 2500 Kilometern im Wasser pro Jahr gewinnst du nichts."

Weltrekordlerin Britta Steffen fordert eine stärkere Professionalisierung. "Es muss langfristig einen Wandel geben", sagte die Doppel-Olympiasiegerin von 2009 im ZDF-Morgenmagazin: "In anderen Ländern ist es normal, dass die Leute Berufssportler sind und auch finanziell unterstützt werden. Dieses System ist in Deutschland noch nicht ganz so weit."

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