Biedermann gewinnt gegen Deibler

SID
Paul Biedermann wusste in Berlin zu überzeugen
© getty

Schwimmstar Paul Biedermann hat bei der DM in Berlin ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt und das mit Spannung erwartete Duell gegen Steffen Deibler gewonnen. Einen Tag nach seinem Sieg über 400 m triumphierte der Weltrekordler etwas überraschend auch auf seiner Nebenstrecke 100 m Freistil.

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Mit seiner Siegerzeit von 48,31 Sekunden erfüllte der Hallenser nicht nur die Teil-Norm für die Heim-EM im August an selber Stelle, er setzte sich auch auf Platz fünf der Weltrangliste.

"Das war ein tolles Rennen. Ich merke, wie mit jedem Rennen eine Last von mir abpurzelt", sagte Biedermann, der wegen eines verschleppten Infekts die WM-Saison auf der Langbahn ausgelassen hatte.

Der 27-Jährige verwies dank eines starkes Schlussspurts den Olympia-Vierten Deibler (48,50) auf Platz zwei. "Steffen ist angegangen wie der Blitz, aber zum Glück gibt es noch die zweite Bahn", sagte Biedermann, der über 100 m zuletzt vor fünf Jahren den DM-Titel gewonnen hatte.

Motivationsprobleme Vergangenheit

Der Doppel-Weltmeister von 2009 legt in diesem Jahr verstärkt den Fokus auf diese Disziplin, da er auch auf seiner Paradestrecke 200 m Freistil künftig vom Start weg hohes Tempo gehen will. "Ich muss mich an die Weltspitze anpassen, nicht umgekehrt", sagte der Hallenser. Das 200-m-Rennen findet am Sonntag statt.

Das Motivations-Problem, das ihn nach dem medaillenlosen Auftritten bei Olympia in London ereilt hatte, sei endgültig kein Thema mehr, verriet Biedermanns Heimtrainer Frank Embacher: "Es macht deutlich mehr Spaß, weil er jetzt auch wieder die Belastung annimmt und emotional ganz anders dabei ist als vor der Pause."

Auch Brustschwimmer Hendrik Feldwehr wusste am Samstag zu überzeugen. Der Essener setzte sich im Finale über 100 m in 59,81 Sekunden gegen den WM-Zweiten Marco Koch (Darmstadt) durch und schwamm die Strecke als erster deutscher Brustschwimmer ohne High-Tech-Anzug unter einer Minute.

28 deutsche Athleten erfüllen halbe Norm

Ebenfalls zu Meisterehren kamen am vorletzten Wettkampftag Dorothea Brandt (100 m Freistil), Franziska Hentke, Robin Backhaus (jeweils 200 m Schmetterling), Caroline Ruhnau (100 m Brust), Jan-Philip Glania, Jenny Mensing (jeweils 200 m Rücken), Sarah Köhler (1500 m Freistil), Sören Meißner (800 m Freistil), Theresa Michalak und Markus Deibler (jeweils 200 m Lagen). Markus Deibler war in 1:58,00 Minuten so schnell wie kein Europäer vor ihm in diesem Jahr auf der 200-m-Lagenstrecke.

Insgesamt haben bereits 28 Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) die halbe Norm für die EM erfüllt. Um aber endgültig das Ticket für die kontinantalen Titelkämpfe zu lösen, müssen sie auch beim Überprüfungswettkampf in elf Wochen in Essen gewisse Zeiten und Plätze erschwimmen.

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