Steffen verzichtet auf Start über 50 m Freistil

SID
Mit ihrem Verzicht auf den Start sorgt Britta Steffen für einen Paukenschlag in Barcelona
© getty

Paukenschlag im deutschen Schwimm-Team: Weltrekordlerin Britta Steffen (Halle/Saale) wird bei der WM in Barcelona über 50 m Freistil nicht an den Start gehen, um auf ihrer Paradestrecke um eine mögliche Medaille zu kämpfen. Dabei hätte ihr Teamkollegin Daniela Schreiber ihren Platz freiwillig überlassen.

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"Nach einem internen Gespräch mit den Aktiven, dem verantwortlichen Trainer-Team und dem Direktor Leistungssport Lutz Buschkow sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Daniela Schreiber den zweiten Startplatz über 50 m Freistil der Frauen neben der deutschen Meisterin Dorothea Brandt wahrnehmen wird", sagte Bundestrainer Henning Lambertz: "Auf Britta Steffen warten im Verlauf der WM viele Staffel- und das Einzelrennen über 100 m Freistil."

Lutz Buschkow, Leistungssportdirektor im Deutschen Schwimm-Verband (DSV), bestätigte das Schreiber-Angebot und erklärte: "Beide haben sich positioniert, wir haben das im Einklang gemacht. Es ist nicht die Entscheidung des einen oder anderen Sportlers, wir, die Leitung, entscheiden nach Leistung."

Schreiber ohne Finalchance

Die Olympia-Vierte Steffen hatte sich krankheitsbedingt bei der DM Ende April in Berlin nicht für ihre Weltrekordstrecke qualifizieren können. In Abwesenheit der Hallenserin hatten sich Brandt (Essen) und Schreiber (Halle/Saale) die Tickets gesichert. Schreiber hatte zuvor dem SID bestätigt, dass sie beim gemeinsamen Trainingslager auf Mallorca Steffen ihr Startrecht angeboten habe: "Sie hat sich sehr über das Angebot gefreut."

Steffen selbst wollte sich zunächst nicht äußern. Nach ihrem ersten Wassertraining im Palau Sant Jordi am Donnerstagmorgen sagte die 29-Jährige den fragenden Journalisten lediglich: "Guten Morgen, Morgen, Morgen."

Schreiber hat mit ihrer Saisonbestzeit (25,24 Sekunden) allerdings keine Finalchance, während Steffen bei der WM-Generalprobe in Vichy die achtbeste Zeit des Jahres (24,76) geschwommen ist und als eine von wenigen deutschen Medaillenhoffnungen galt. Die deutsche Meisterin Dorothea Brandt ist mit 24,51 Sekunden die Nummer fünf der Welt und stand nie zur Diskussion.