Weltcupsiege für Steffen und Biedermann

SID
Paul Biedermann feiert in Berlin seinen zweiten Weltcupsieg in dieser Saison
© Getty

Die deutschen Top-Schwimmer Britta Steffen und Paul Biedermann sind zum Auftakt beim Heim-Weltcup auf der Kurzbahn in Berlin zum Sieg geschwommen.

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Diese Drohung schlug mächtig Wellen. Erfolgstrainer Frank Embacher hatte am Samstagvormittag angedeutet, mit Paul Biedermann und Britta Steffen wegen der ungeklärten Vertragssituation möglicherweise ins Ausland gehen zu wollen - wenige Stunden später war das Thema offenbar vom Tisch und das deutsche Schwimm-Paar glänzte mit souveränen Siegen beim Heim-Weltcup in Berlin. In der Mittagspause hatte es offenbar positive Gespräche zur Vertragsverlängerung des Hallenser Stützpunkttrainers gegeben.

"Es war ganz in Ordnung. Ich wäre gern unter 24 Sekunden geschwommen. Das ist jetzt die Aufgabe für kommende Zeiten" sagte Steffen. Die Doppel-Olympiasiegerin von Peking schlug über 50 Meter in Abwesenheit von Therese Alshammar (Schweden) in guten 24,16 Sekunden an und feierte damit ihren insgesamt siebten Erfolg bei Halbzeit der fünften Weltcupstation.

Duell mit Agnel am Sonntag

Sie sei überrascht, "wie die ganze Reiserei an die Substanz geht", dennoch sei es der richtige Weg. Zum ersten Mal schwimmt sie alle Kurzbahn-Weltcups, es geht um Wettkampfhärte im Herbst ihrer Karriere.

Freund und bald auch Trainingsgefährte Paul Biedermann feierte wenige Minuten zuvor über 400 Meter Freistil in 3:42,21 Minuten nach Moskau seinen zweiten Sieg in der noch jungen Saison. Dritter wurde der Berliner Robin Backhaus. "Mit der Zeit bin ich zufrieden", sagt der Europameister.

Am Sonntag kommt es über die halbe Distanz zum Duell mit Olympiasieger Yannick Agnel (Frankreich). Gut zwei Monate nach dem Olympia-Fiasko präsentierten sich auch Steffen Deibler und Erik Steinhagen als Zweite über 50 Meter Schmetterling bzw. Brust in ansteigender Form.

Steffen sehnt sich nach Sicherheit

Mit dem Umzug nach Halle und dem damit verbundenen Trainerwechsel hatte Britta Steffen kürzlich für Aufsehen gesorgt. Nach zweieinhalb Jahren Wochenendbeziehung wollen sie und Biedermann den nächsten gemeinsamen Schritt gehen. Doch auch die ungewisse Zukunft in der Berliner Trainingsgruppe um "Rentner" Norbert Warnatzsch war mitentscheidend. "Das hat sehr an meinen Nerven gezogen. Ich sehne mich nach Sicherheit", sagte die 28-Jährige.

Jene Sicherheit fehlte bis dato auch den Stützpunkttrainern wie Frank Embacher, der in Sachen Vertragsverlängerung nun öffentlich Druck auf die DSV-Führung ausübte. Mit Erfolg. Er wolle etwas Handfestes in den nächsten 14 Tagen, sagte er nach den Vorläufen vor der Journalisten-Schar: "Wenn erst im Dezember oder im Januar entschieden wird, sind vier von sechs Bundesstützpunkttrainern in anderen Positionen." Er selbst habe Angebote aus dem Ausland.

Gute Gespräche zur Vertragsverlängerung

"Das Thema dürfte erledigt sein. Es gab gute Gespräche", verriet Steffen und Biedermann stimmte ihr zu. Dennoch betonte der 26-Jährige nochmals. "Da, wo mein Trainer ist, bin ich auch. Wir gehen durch dick und dünn."

Hintergrund des Disputs sind die nach dem Olympia-Zyklus zum Jahresende turnusmäßig auslaufenden Verträge, die der Verband mit Verweis auf arbeitsrechtliche Schritte zunächst auf Eis gelegt hat. Eine Entscheidung darüber soll erst nach dem Verbandstag am 10. November auf die Tagesordnung gesetzt werden. Am Abend wollte Christa Thiel zu dem Thema offiziell Stellung beziehen.

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