Die sportliche Führung zeigte kein Verständnis für den Ärger des 24-Jährigen, der den zunehmenden Einfluss des Fernsehens und die daraus resultierenden Auswirkungen auf seine Sportart kritisiert hatte.
"Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Außerdem sollte Kritik besser immer erst intern geäußert werden", sagte DSV-Leistungssportdirketor Lutz Buschkow.
Zudem habe Biedermann bei seinen Unmutsäußerungen zu kurz gedacht, meinte Buschkow: "Natürlich hat das Fernsehen in unserer Sportart eine gewisse Macht. Aber Schwimmer wollen sich vermarkten, und wenn ein Paul Biedermann medial vertreten sein will, dann muss er bestimmte Kompromisse eingehen."
Bundestrainer Lange ebenfalls fassungslos
Auch Schwimm-Bundestrainer Dirk Lange zeigte kein Verständnis für Biedermanns Aussagen. "Aus sportlicher Sicht ist die Kritik nicht nachvollziehbar. Der Modus ist eher zum Vorteil für die Schwimmer. Sie müssen sich nur noch einmal am Tag voll belasten", sagte Lange.
Biedermann hatte kritisierte, dass extra für die TV-Sender der Wettkampfmodus geändert wurde. "Die wollen, dass die wichtigen Finals gebündelt am Wochenende stattfinden. Das Fernsehen bestimmt bei uns, wo wann welche Schwimmer schwimmen. Das kann es nicht sein!", sagte der Hallenser im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt".