Doppelsieg durch Hausding und Klein

Von SPOX
Patrick Hausding holte einen Rekord, aber der Sieg ging an Sascha Klein
© Getty

Weil die russische Lagen-Staffel disqualifiziert wird, kommt der DSV unverhofft zu einer weiteren Medaille. Die Turmspringer sorgten dann für einen perfekten Abschluss.

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Patrick Hausding sprang mit Silber vom Turm und seiner fünften Medaille in die Geschichtsbücher, Sascha Klein machte mit Gold den Triumph perfekt, und die die Lagenstaffel der Frauen rettete mit Bronze am "grünen Tisch" die Ehre der deutschen Schwimmer.

Nach einem schwachen Schlusstag blieben die Schwimmer mit insgesamt neun Medaillen unter dem gesteckten Ziel von elfmal Edelmetall.

Die Lagenstaffel der Männer wurde beim letzten Wettbewerb disqualifiziert. Eine Schmach gab es zudem für Paul Biedermann: Der Einzel-Europameister wurde wegen seiner schwachen Vorlaufleistung aus der Staffel genommen.

Überragende Silke Lippok

Dabei hatte es am Samstag noch Grund zum Jubeln auf breiter Front gegeben. Der neue Sprung-Star Patrick Hausding sicherte sich mit Synchronpartner Sascha Klein vom Turm seinen zweiten Titel.

Herausragend war vor allem die Leistung der 16 Jahre alten Silke Lippok, die über 200 m Freistil nur an der Doppel-Weltmeisterin Federica Pellegrini aus Italien scheiterte.

Silber gab es auch für Daniela Samulski über 50 m Rücken und die 4x200-m-Freistilstaffel der Männer. Dabei unterbot Biedermann in 1:45,47 Minuten die Jahres-Weltbestzeit von Rekord-Olympiasieger Michael Phelps um 14 Hundertstelsekunden.

Das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes mit Jenny Mensing, Caroline Ruhnau, Daniela Samulski und Silke Lippok profitierte von der Disqualifikation der Russinnen, denen der Sieg wegen eines Wechselfehlers aberkannt wurde. In 4:03,22 Minuten lag die DSV-Staffel hinter Großbritannien (3:59,72) und Schweden (4:01,18).

Staffel-Disqualifikation kein Problem

"Das ist natürlich glücklich. Aber es ist egal, wie es zustande gekommen ist. Am Ende zählt die Medaille", sagte Schlussschwimmerin Lippok, die nach Gold mit der 4x100-m-Freistilstaffel und Silber über 200 m Freistil den Medaillensatz komplett machte. "Ich habe die Augen zu gemacht und durchgeballert. Die letzten 10 Meter waren der Horror", sagte Lippok.

Die Männer riskierten alles - und wurden bestraft. Ausgerechnet beim Wechsel zwischen den Hamburger Brüdern Steffen und Markus Deibler passierte das Missgeschick. Dabei hatte Markus Deibler im Finale den Vorzug vor Biedermann erhalten.

"Es gibt aber keine Vorwürfe. Wir haben alles riskiert. Das kann passieren", sagte Deibler. In 3:35,38 Minuten hätten Stefan Herbst, Hendrik Feldwehr und die Deibler-Brüder eigentlich die viertschnellste Zeit erzielt. Den Titel sicherten sich die Franzosen (3:31,32) vor Russland (3:33,29) und den Niederländern (3:33,99).

Keine Medaille für Sprinter

Auch Deutschlands Sprinter gingen leer aus. Über 50 m Freistil verpasste Dorothea Brandt als Vierte in 24,71 Sekunden Bronze um vier Hundertstelsekunden.

Ihren zweiten Titel sicherte sich die 32 Jahre alte Schwedin Therese Alshammar (24,45). Steffen Deibler (22,24) wurde ebenso Sechster wie Caroline Ruhnau über 50 m Brust (31,84).

Über 400 m Lagen schwamm Yannick Lebherz auf Rang fünf (4:15,72). Franziska Hentke verpasste über 200 m Schmetterling als Sechste (2:09,01) klar eine Medaille. Jaana Ehmcke blieb über 400 m Freistil in indiskutablen 4:18,89 als 19. gleich im Vorlauf auf der Strecke.

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