"Ich war etwas zu optimistisch nach dem Damentausch, aber mein Gegner hatte mit dem Läuferpaar viel Druck", sagte der Norweger Carlsen nach der Partie. Sein Kontrahent Anand gibt trotz der schweren Ausgangslage nicht auf: "Ich muss es einfach weiter versuchen."
Carlsen genügt aus den zwei verbliebenen Partien ein Punkt, um seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Der Wettkampf in Sotschi ist auf zwölf Partien angesetzt. Wer zuerst 6,5 Punkte erreicht, krönt sich zum Weltmeister. Bei Gleichstand folgt ein Tiebreak.
Offener Schlagabtausch
Carlsen wählte in einem offenen Schlagabtausch wie zu Beginn der WM die Grünfeld-Indische Verteidigung, doch der Herausforderer aus Indien zeigte sich erneut hervorragend vorbereitet. In einem sehr komplizierten Mittelspiel besaß er einen starken Freibauern auf der d-Linie.Nachdem die Kontrahenten die Damen tauschten, sicherte sich Anand das starke Läuferpaar und schien auf der Siegerstraße.
Anstatt die offene e-Linie zu besetzen und seinen Vorteil zu konservieren, leistete er sich aber im 24. Zug einen schwachen Turmzug. Carlsen nahm das Geschenk an und tauschte auf der e-Linie entscheidend Material ab, wonach Anand ein ausgeglichenes Turmendspiel forcierte. Der 44-jährige Inder bot seinem Gegner im 32. Zug remis an, das Carlsen annahm.