Astarloza siegt bei Armstrongs Auferstehung

Von Torsten Adams / sid
Mikel Astarloza bescherte Euskaltel den ersten Tour-Etappensieg seit 2003
© Getty

Mikel Astarloza vom Team Euskaltel hat die 16. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Spanier verwies Sandy Casar (FDJ) und Pierrick Fedrigo (BBO) auf die Plätze (das Ergebnis der 16. Etappe). Andy Schleck hatte am zweiten Anstieg des Tages eine Attacke auf das Gelbe Trikot gestartet, aber Alberto Contador konnte problemlos folgen. Lance Armstrong war schon abgehängt, bevor er eine furiose Aufholjagd startete.

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Überschattet von einem Horror-Sturz von Jens Voigt hat Alberto Contador auch beim zweiten Schlagabtausch in den Alpen die Attacken der Konkurrenz abgewehrt.

Beim Tagessieg seines Landsmannes Mikel Astarloza verteidigte der Spanier trotz einer kleinen Schwäche seines neuen Edelhelfers Lance Armstrong sein am Sonntag erobertes Gelbes Trikot souverän.

Horror-Sturz von Voigt

Voigt kam in der Abfahrt vom Kleinen Sankt Bernard etwa 25 Kilometer vor dem Ziel nach einer Bodenwelle zu Fall. Der Berliner knallte bei hohem Tempo auf die rechte Seite und rutschte regungslos die Straße hinunter.

Beinahe wäre noch ein Begleit-Motorrad über Voigt gerollt. Der Saxo-Bank-Fahrer wurde ins Krankenhaus von Bourg-Saint-Maurice gebracht. Über die Schwere seiner Verletzungen wurde zunächst nichts bekannt.

Armstrong wie in alten Tagen

Auf der 159 km langen Etappe von Martigny nach Bourg-Saint-Maurice fuhren die Franzosen Sandy Casar (FDJ) und Pierrick Fedrigo (BBO) auf die Plätze zwei und drei.

Lediglich Andy Schleck (SAX) wagte am letzten Berg eine Attacke, die Contador souverän mitging.

Armstrongs furiose Aufholjagd

Armstrong verlor zwischenzeitlich über 30 Sekunden, kämpfte sich jedoch in beeindruckender Manier zurück, die an seine Glanzzeit zum Anfang des Jahrtausends erinnerte.

"Ich fuhr mein Tempo", erklärte der Rekord-Toursieger seine Aufholjagd nach dem Rennen. "Ich habe mich besser gefühlt als vorgestern in Verbier. Das war nicht mein Tag."

Armstrong als Schattenmann

Gleich vom Start im Wallis an führte der Weg steil hinauf zum Großen Sankt Bernard, mit 2473 Metern Höhe das Dach der diesjährigen Tour.

Bertrikotträger Franco Pellizotti (LIQ) und der Russe Wladimir Karpets (KAT) setzten sich ab, eine große Gruppe um Voigt und Milram-Fahrer Peter Velits ergriff die Verfolgung.

Im Feld kontrollierte Astana das Tempo. Armstrong hielt sich an sein Versprechen und agierte als Schattenmann für Contador.

Packung für Martin und Gerdemann

In der Gesamtwertung liegt Contador weiterhin 1: 37 Minuten vor Armstrong. Dritter ist der überraschend starke Brite Bradley Wiggins (GRM/1:46 Minuten zurück).

Die deutschen Hoffnungen Tony Martin (THR) und Linus Gerdemann (MRM) verloren dagegen viel Zeit.

Über 16 Minuten waren es Ende für Martin, Gerdemann kassierte knapp vier Minuten auf den Sieger.

Gelbes Trikot: So steht's in der Gesamtwertung

Astana-Bus durchsucht

Aufregung gab es bei Astana zuvor abseits der Strecke. An der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich wurde ein LKW des Teams drei Stunden lang vom Zoll durchsucht.

Wie Sprecher Philippe Maertens mitteilte, seien jedoch keine illegalen Substanzen gefunden worden.

Bruyneel beendet Kapitel Astana

Außerdem kündigte Teamchef Johan Bruyneel seinen Abschied von Astana zum Saisonende im belgischen Fernsehen an. "Das Kapitel Astana ist für mich nach der Saison erledigt."

Sprecher Philippe Maertens wollte dies jedoch noch nicht bestätigen. Seit Wochen gibt es Spekulationen, dass Bruyneel und Armstrong ein neues US-Team aufbauen wollen.

Als Sponsor ist das Softwareunternehmen Oracle im Gespräch.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Alberto Contador (AST)

Sprinter: Thor Hushovd (CTT)

Bergwertung: Franco Pellizotti (LIQ)

Bester Jungprofi: Andy Schleck (SAX)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen!