Armstrong verpasst Gelb um Wimpernschlag

Von SPOX
Nur um Hundertstel verpasste Lance Armstrong das Gelbe Trikot beim Teamzeitfahren
© Getty

Welch ein kurioses Finish: Astana gewinnt das Teamzeitfahren souverän. Aber am Ende fehlt Lance Armstrong nur der Bruchteil einer Sekunde, um Fabian Cancellara vom Team Saxo Bank aus dem Gelben Trikot zu fahren.

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Die kasachische Mannschaft war nach 39 Kilometern beim Sturzfestival von Montpellier 18 Sekunden schneller als Garmin. Platz drei sicherte sich Cancellaras Team Saxo Bank mit einem Rückstand von 40 Sekunden auf Astana.

Gelbes Trikot: So steht's in der Gesamtwertung

Einen Tag nach der offenen Revolte gegen Kapitän Alberto Contador zog der Rekordchampion durch den überragenden Astana-Sieg an der deutschen Hoffnung Tony Martin vorbei und ist nun schon Zweiter der Gesamtwertung.

Der 24 Jahre alte Martin verteidigte das Weiße Trikot des besten Nachwuchsprofis durch den fünften Platz von Columbia.

Weißes Trikot: So steht's in der Nachwuchswertung

Armstrong lobt Klöden

Armstrongs Tagesbilanz fiel trotz des verpassten Coups euphorisch aus: "Unser Team war heute einfach grandios. Einheitlich, flüssig, fehlerfrei",  ließ er über seine Twitter-Seite verlauten.

Zwei Teamkollegen bekamen sogar ein Sonderlob von ihrem (Co-) Kapitän. Vor allem Jaroslaw Popowitsch und Andreas Klöden seien stark gefahren.

Armstrong findet Gelb "cool"

Armstrong liebäugelt trotz der verpassten Chance weiter mit dem Maillot Jaune: "Es wäre zwar extrem cool, aber wenig realistisch."

Die Aufregung um die Attacke vom Montag, als Contador den Anschluss verloren hatte, versteht der Texaner nicht. "Mich überrascht die Berichterstattung, das Drama, das kreiert wird, nur weil einer ein bisschen clever gefahren ist", meinte Armstrong.

Astana hatte bereits zur Hälfte des Rennens 38 der 40 Sekunden Rückstand Armstrongs auf Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara aufgeholt. Neun Kilometer vor dem Ziel lag Armstrong virtuell eine Sekunde vor dem Schweizer, verlor diesen Mini-Vorsprung jedoch wieder auf dem Weg zum Ziel.

Gerdemann in Rage

Milram belegte Rang 15 und hatte gleich zweimal Sturzpech, was Gerdemann auf die Palme brachte. "Es wurmt mich, denn wir haben uns vorgenommen emotionslos und ohne Sturz zu fahren. Das waren unnötige Stürze, die uns wichtige Zeit gekostet haben", sagte Gerdemann.

Peter Wrolich und Niki Terpstra kamen bereits nach 500 Metern zu Fall, Markus Fothen und Peter Velits erwischte es nach 27 Kilometern.

Evans und Mentschow die Verlierer

Nahezu alle Mannschaften taten sich mit dem verwinkelten Kurs schwer, besonders auf dem ersten Teil gab es ein Sturzfestival. Sowohl Giro-Sieger Dennis Mentschow als auch Weltmeister Alessandro Ballan lagen auf dem Asphalt und büßten wertvolle Zeit ein. Cadel Evans verlor mit seinem Team Silence-Lotto ebenfalls wertvolle Zeit.

"Die Strecke ist für ein Mannschaftszeitfahren völlig ungeeignet", schimpfte Mentschows Teamkollege Grischa Niermann.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Fabian Cancellara (SAX)

Sprinter: Mark Cavendish (THR)

Bergwertung: Jussi Veikkanen (FDJ)

Bester Jungprofi: Tony Martin (THR)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen!