Tour de France, 7. Etappe: Groenewegen siegt im Massensprint

SID
Dylan Groenewegen (3. v. r.) hatte im Zielsprint die Nase vorn.
© getty

Nach seinem imposanten Sprint reckte Dylan Groenewegen die Siegerfaust jubelnd in die Höhe, dann bedankte er sich nach einer Millimeterentscheidung auch bei seinem deutschen Teamkollegen Tony Martin. Am Ufer der Saone rang der Niederländer in einem Fotofinish hauchdünn den Australier Caleb Ewan nieder und bescherte dem Team Jumbo-Visma bereits den dritten Etappensieg bei der 106. Tour de France.

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Hinter Groenewegen und Ewan kam der Slowake Peter Sagan aus der deutschen Mannschaft Bora-hansgrohe auf Rang drei. Der deutsche Routinier Andre Greipel war auf dem längsten Teilstück dieser Frankreich-Rundfahrt chancenlos und sah als Zwölfter wieder nur die Hinterräder der Rivalen.

"Es ist immer knapp zwischen Caleb und mir, dieses Mal hat es gereicht", sagte der 26 Jahre alte Groenewegen: "In Brüssel bin ich ganz am Samstag schön hart gestürzt, aber jetzt bin ich einfach nur dankbar. Das Team hat unglaublich für mich gearbeitet."

Groenewegen zeigte sich dagegen nach 230 km in Chalon-sur-Saone von seiner besten Seite. Von den Nachwirkungen seines Hochgeschwindigkeits-Sturzes zum Auftakt in Brüssel war nichts mehr zu spüren. Auf der 1,6 km langen Zielgeraden hatte er Geduld, das richtige Timing und die Explosivität, um zu seinem insgesamt vierten Tour-Etappensieg zu rasen.

Die Anfahrt zum erwarteten Sprint verlief ohne Zwischenfälle, und auch Martin trug mit seiner Tempoarbeit dazu bei, dass Groenewegen in die beste Ausgangslage eskortiert wurde.

Nach einer zuvor zähen Bummelfahrt, kam erst bei den Positionskämpfen Spannung auf - und nach dem Auftakttriumph des Niederländers Mike Teunissen und dem Sieg im Mannschaftszeitfahren brach bei Jumbo-Visma erneut großer Jubel auf. "Ich freue mich sehr für Dylan, sein Sturz war sehr unglücklich. Jetzt hat er es aber geschafft", sagte Teunissen.

Tour de France: 7. Etappe ohne große Höhepunkte

Nachdem sich früh die beiden Franzosen Stephane Rossetto (Cofidis) und Yoann Offredo (Wanty-Gobert) aus dem Feld gelöst hatten, entwickelte sich die bisher langweiligste Etappe dieser Tour. An der Spitze des Pelotons gab wieder einmal Martin (Cottbus) stundenlang den Takt vor und hielt die Ausreißer an der langen Leine. Schreckmomente erlebten der Amerikaner Tejay van Garderen (EF Education First) und der Ire Nicholas Roche (Sunweb), die in der frühen Rennphase stürzten und sichtlich angeschlagen waren.

Die Klassementfahrer um den britischen Titelverteidiger Geraint Thomas und die deutsche Hoffnung Emanuel Buchmann (Ravensburg) wurden nicht gefordert und schonten die Energiereserven nach den Strapazen bei der spektakulären Bergankunft an der Planche des Belles Filles. "Es ist wichtig, immer gut zu regenerieren und Kraft zu sparen", hatte Buchmann mit Blick auf die kommenden Tage gesagt.

Am Samstag wird es aber gewiss aufregender. Vor den Radprofis liegt ein kerniges Teilstück auf dem Weg ins Zentralmassiv. Auf den 200 km der achten Etappe stellen sich gleich sieben Bergwertungen in den Weg, fünf der zweiten und zwei der dritten Kategorie. Es ist ein Terrain, das den Tour-Favoriten höchste Konzentration und Wachsamkeit abverlangt. Ein Fahrer wie Maximilian Schachmann könnte zu den Ausreißern gehören, die um den Tagessieg kämpfen.

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