Justiz soll Polizei-Proteste verbieten

SID
Die Justiz soll Polizei-Proteste bei der Tour de France verbieten
© getty

Die Tour de France droht an ihrem bevorstehenden Auftaktwochenende in den Niederlanden zum Vehikel eines Arbeitskampfes zu werden. Um Störungen der zweiten Etappe am Sonntag von Utrecht nach Zeeland in Rotterdam durch eine geplante Demonstration ausgerechnet von Polizisten für höhere Gehälter zu verhindern, haben die niederländische Regierung und Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb ein gerichtliches Verbot der Protestaktion beantragt.

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Ein Termin für die Anhörung ist noch nicht bekannt.

Die Polizei-Gewerkschaft will ihre diensthabenden Mitglieder die bilderintensive Fahrt des Pelotons über Rotterdams bekannte Erasmus-Brücke durch eine Kontrolle der Fahrzeuge in der vorausfahrenden Werbekarawane unterbrechen lassen.

Würde die von den Organisatoren befürchtete Situation tatsächlich eintreten, müssten die folgenden Fahrer unter den Kameras zahlreicher internationaler TV-Sender gezwungenermaßen einen unfreiwilligen Zwischenstopp einlegen.

"Ich habe kein Verständnis dafür, dass dieses Ereignis, das von vielen Radsport-Liebhabern verfolgt werden wird, für die Polizisten-Aktion benutzt werden soll", begründete Aboutaleb seine Klage gegen die Gewerkschaft der Ordnungshüter: "Ich habe viel Symptahie für unsere Polizisten, aber ich glaube nicht, dass sie ihre Ziele auf diese Weise verfolgen sollten."

Bereits vor dem Prolog einen Tag zuvor in Utrecht wollen Polizisten und ihre Kollegen aus der Verwaltung auf ihre Interessen aufmerksam machen: Kurz vor dem Start wollen die Beamten auf Rädern durch die Stadt fahren und damit ihren seit fast vier Monaten gestellten Forderungen nach 3,3 Prozent mehr Gehalt und weiteren Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen Nachdruck verleihen, nachdem die Polizei in den vergangenen vier Jahren von Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor der Niederlande ausgeschlossen geblieben war.

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