Mark Cavendish gewinnt 13. Etappe

SID
Mark Cavendish siegte vor Peter Sagan, nachdem eine Windkante das Peloton gesprengt hatte
© getty

Der britische Radprofi Mark Cavendish hat die 13. Etappe der 100. Tour de France gewonnen und die deutsche Siegesserie gebrochen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Seriengewinner Marcel Kittel wurde vom Winde verweht, auch André Greipel blieb abgehängt ohne Erfolgschancen: Die deutsche Siegesserie bei der 100. Tour de France ist nach dem Etappen-Hattrick gerissen. Nach 173 Kilometern zwischen Tours und Saint-Amand-Montrond setzte sich der Brite Mark Cavendish im Sprint gegen den Slowaken Peter Sagan durch und durchbrach auf der spannenden Etappe die Dominanz der deutschen Fahrer in den vergangenen Tagen.

Die Verfolger im Rennen um den Gesamtsieg, Alberto Contador (Spanien/Saxo-Tinoff) und Bauke Mollema (Niederlande/Belkin), sorgten derweil für einen Paukenschlag. Die Klassement-Fahrer düpierten auf dem 13. Teilstück Top-Favorit Christopher Froome mit einer gezielten Attacke und machten 1:09 Minuten auf den britischen Träger des Gelben Trikots gut. Froome hat jedoch weiter 2:28 Minuten Vorsprung auf Mollema.

Kittel durch Seitenwind überrascht

Die vom Profil her unspektakulär wirkende Flachetappe am Freitag entwickelte sich schnell zu einem hochspannenden Rennen. Nach rund 80 km überraschten Seitenwinde die Fahrer und teilten das Feld in mehrere Gruppen. Leidtragender war unter anderem der 25-jährige Kittel (Arnstadt), der sich wie auch Greipels neuseeländischer Anfahrer Greg Henderson im zweiten Block wiederfand.

Mit der Information, dass der deutsche Shooting-Star zurückgefallen war, hielt Cavendishs Team Quick Step in Zusammenarbeit mit der Belkin-Mannschaft Mollemas das Tempo an der Spitze hoch und machte es Kittel und seinen Helfern vom Team Argos-Shimano unmöglich, den Anschluss wiederherzustellen. Pech hatte der bisherige spanische Gesamtzweite Alejandro Valverde. Der Movistar-Kapitän fiel nach einem Defekt zurück, konnte sich ebenfalls nicht zurückkämpfen und büßte viel Zeit ein.

Froome hilflos - Contador holt auf

30 Kilometer vor dem Ziel ergriffen plötzlich Contador und sein Team die Initiative und setzten sich von der Spitze ab. Nur einige Belkin-Fahrer, darunter der Tagesdritte Mollema, sowie Sagan und Cavendish mit einigen Helfern konnten folgen. Froome dagegen wirkte ratlos und vermochte ohne die Unterstützung seines ausgedünnten Sky-Teams die Verfolgung nicht zu organisieren. Der 28-Jährige musste hilflos mitansehen, wie sein Vorsprung in der Gesamtwertung schmolz.

Im Etappenfinale, in dem auf dem Schlusskilometer zwei gefährliche Kurven genommen werden mussten, hieß das Duell Cavendish vs. Sagan. Im Gegensatz zum Donnerstag, als sich Cavendish von Kittel im Sprint hatte abhängen lassen, blieb er am Freitag cool und sicherte sich seinen 25. Tour-Etappensieg. Cavendish zog in der "ewigen" Bestenliste mit dem Franzosen Andre Leducq gleich.

Samstag vorerst letzte Sprintankunft

Für Greipel verläuft die 100. Tour de France dagegen weiter alles andere als optimal. Beim Start auf Korsika war er kurz vor dem Ziel mit Tony Martin kollidiert und hatte im Anschluss aufgrund einer defekten Schaltung nicht um das Gelbe Trikot sprinten können. Am Dienstag sah der 30-Jährige lange Zeit wie der sichere Sieger aus, bis ihm Kittel den Sieg auf den finalen Metern entriss. Am Donnerstag musste er seine Sieghoffnungen früh begraben, nachdem seine wichtigsten Helfer rund drei Kilometer vor dem Ziel in Tours in einem Sturz verwickelt waren.

Die deutschen Radprofis bleiben 2013 bei fünf Tour-Etappensiegen, haben aber weiter Chancen auf die Einstellung des Rekordes von sechs Tageserfolgen aus dem Jahr 1977. Kittel hatte am Donnerstag seinen dritten Sieg gefeiert, am Mittwoch war Weltmeister Tony Martin im Zeitfahren in Mont-Saint-Michel nicht zu schlagen. Greipel hatte sich in der ersten Tour-Woche in die Siegerliste eingetragen.

Am Samstag dürfte es zur letzten Sprintankunft vor dem Tour-Finale in Paris am 21. Juli kommen. Trotz sieben Bergwertungen auf der 191 km langen 14. Etappe zwischen Saint-Pourcain-sur-Sioule und Lyon werden die schnellsten Fahrer im Feld nochmals Punkte im Rennen um das Grüne Trikot sammeln wollen. Sagan, der mit dem Kurs als bergfester Sprinter weniger Probleme haben sollte, könnte auf eine Entscheidung in der Punktewertung drängen. Dem deutschen Radprofi John Degenkolb kommt das wellige Profil ebenfalls entgegen.

Das Klassement der Tour de France