Le Monde: Ullrich und Zabel auf Doping-Liste

SID
Jan Ullrich und Erik Zabel bei der Tour 1998 in Gelb und Grün
© getty

Jan Ullrich und Erik Zabel sollen während der Tour de France 1998 mit EPO gedopt gewesen sein. Die beiden ehemaligen deutschen Vorzeige-Radprofis sollen auf einer Liste stehen, die die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats am Mittwoch veröffentlichen will. Der Franzose Jacky Durand gibt sich vor der Veröffentlichung zu erkennen.

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Das berichtete die in Doping-Fragen gut informierte französische Tagezeitung "Le Monde" am Dienstagabend, ohne Quellen zu nennen.

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Ullrich (39) und Zabel (43) haben derlei Verfehlungen bislang nicht zugegeben. Ullrich, 1997 einziger deutscher Toursieger, hatte sich vor einem Monat zwar erstmals dazu bekannt, gedopt zu haben.

Ullrich gibt "nur" Eigenblutdoping zu

Er behauptete aber, lediglich Eigenblutdoping betrieben zu haben. Zabel hatte am 24. Mai 2007 gemeinsam mit Rolf Aldag in Bonn ein Doping-Geständnis abgelegt. Er erklärte damals aber, während der Tour 1996 "einmalig" Epo genommen zu haben.

Top-Sprinter Zabel hatte 1998 sein drittes von insgesamt sechs Grünen Trikots gewonnen. Ullrich hatte sich ein Jahr nach seinem Sieg Marco Pantani geschlagen geben müssen.

Auch der 2004 verstorbene Italiener steht nun auf der Liste, ebenso wie der damals Drittplatzierte US-Amerikaner Bobby Julich.

Jacky Durand gibt alles zu

Der frühere französische Radstar Jacky Durand hat bestätigt, dass sein Name auf der Liste der Fahrer auftauchen wird, die in Nachtests der Tour de France 1998 als Epo-Doper enttarnt worden sind. 'Ich gebe meine Taten zu", schrieb der einstige Publikumsliebling auf der Homepage seines Arbeitgebers "Eurosport".

Der 46-Jährige, 1998 und 1999 kämpferischster Fahrer der Tour, erklärte: 'Die 90er Jahre waren in Sachen Doping ein Massaker, wir Fahrer haben keinen Ausgang gefunden. Auf keinen Fall darf nun die heutige Profi-Generation für den Mist bestraft werden, den wir damals angestellt haben. Ich will, dass die Menschen wissen, dass der Sport heute viel sauberer ist."

Auch Jalabert auf der Liste?

Pat McQuaid, Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, hatte bereits ausgeschlossen, dass Pantani im Falle eines Dopingsnachweises der Tour-Titel im Nachhinein aberkannt werden würde.

Angeblich sollen während der Untersuchungen in Frankreich 57 Fahrer als Dopingsünder enttarnt worden sein, darunter auch der frühere französische Topstar Laurent Jalabert.

In dem Report sollen unter anderem die Ergebnisse anonymisierter Epo-Nachtests von Proben der Frankreich-Rundfahrt 1998 veröffentlicht und den getesteten Profis zugeordnet werden. Die Proben waren im Jahr 2004 anhand neuer Testverfahren überprüft worden.

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