Verfall der alten Helden

Von Torsten Adams
Andy Schleck (l.) hat Lance Armstrong bei der Tour de France den Rang abgelaufen
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Die deutschen Fahrer: Licht und Schatten

Man hatte sich vor der Tour nicht allzu viel erhofft von den deutschen Startern. Einige haben bis dato ihr Soll erfüllt, andere hecheln den Erwartungen hinterher.

Klar, bei Jens Voigt weiß man, was man bekommt. Ein Stück von Andy Schlecks Gelbem Trikot gehört auch dem 38-Jährigen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rackerte er am Madeleine für den Luxemburger, unterstützte ihn, so gut es nur ging.

"Phänomenale Arbeit", lobte hinterher Schleck. Noch nie war Voigt so wichtig wie heute.

Falsche Vorbereitung bei Martin

Bis auf einen Aussetzer auf der siebten Etappe hat auch Andreas Klöden seine Aufgabe, in den Bergen an Lance Armstrongs Seite zu bleiben, zufriedenstellend erledigt. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass das in diesem Jahr keine allzu große Herausforderung ist. Der Cottbuser liegt als bester Deutscher auf Rang 20 im Gesamtklassement.

Weniger erfreulich sind die Vorstellungen von Tony Martin (111., + 1h 17' 59"). Sein schwaches Auftreten in den Bergen liegt wohl an einem zu großen Trainingspensum im Vorfeld der Tour, wie er selbst analysiert.

Auch sein Programm mit der Kalifornien-Rundfahrt und der Tour de Suisse sei zu viel gewesen. Sein neues Ziel für die Tour ist das Zeitfahren am vorletzten Tag.

Gerdemann weit abgeschlagen

Gleiches gilt für Linus Gerdemann (69., + 52' 50"). Nur die kühnsten Optimisten trauten ihm vor der Großen Schleife eine Top-10-Platzierung zu. Aber die Top 20 dürften es schon sein.

Selbst der Versuch, am Nationalfeiertag in eine der Ausreißergruppen zu gelangen schlug fehl. Sein Ziel kann für die restlichen Etappen nur lauten: Alles versuchen, um vielleicht doch noch einen Etappensieg zu ergattern.

Ciolek auf sich alleine gestellt

Bleibt noch Gerdemanns Teamkollege Gerald Ciolek als Milrams Hoffnung. Bei seinem zweiten Platz im Massensprint in Montargis blitzte sein Potential auf. Um ein Haar hätte er dort sogar Mark Cavendish geschlagen.

Doch sein Problem liegt weiterhin in der Sprintvorbereitung. Ihm fehlt ein gewiefter Anfahrer vom Schlage eines Mark Renshaw, der ihn zum exakt perfekten Zeitpunkt auf sich alleine stellt. Viel zu oft streckt Ciolek seine Nase noch zu früh in den Wind.

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