Gerdemann stimmt Totalüberwachung zu

SID
Linus Gerdemann gewann in diesem Jahr die Mallorca Challenge
© Getty

Linus Gerdemann bestreitet die diesjährige Tour de France als "gläserner Athlet". Laut Medienberichten hat der Milram-Kapitän einer Totalüberwachung bei der Rundfahrt zugestimmt.

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Linus Gerdemann will den Ruf des von Dopingskandalen gebeutelten Radsports aufpolieren und die Tour de France als "gläserner Athlet" bestreiten. Laut eines Berichts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat der Milram-Kapitän einer Totalüberwachung während und in einem noch zu bestimmenden Zeitraum vor der dreiwöchigen Rundfahrt im Juli zugestimmt.

"Alles müsste hundertprozentig wasserdicht sein", sagte Gerdemann, der sich wie das gesamte Team Milram beim Giro d'Italia derzeit in starker Form präsentiert. "Alles müsste intensiv mit Antidopingexperten geplant werden, so dass man auf einer seriösen Basis diese Stammtischthese widerlegen kann." Grundsätzlich will Gerdemann die These widerlegen, man könne die Tour nicht ohne Doping bestreiten.

Werte sollen im Internet veröffentlicht werden

Der Sieger der Deutschland-Tour sei nicht nur bereit, für Kontrollen jederzeit zur Verfügung zu stehen und alle Werte im Internet zu veröffentlichen. Darüber hinaus wolle er sich rund um die Uhr observieren lassen.

Er sei bereit, seine Hotelzimmer als eine Art Gefängniszelle zu betrachten, die er nur nach scharfer Kontrolle und Leibesvisitation betreten könne. Das soll sicherstellen, dass er keine verbotenen Substanzen in seinen Privatbereich schmuggelt.

Gerdemann wartet nun auf unabhängige Partner, die ein Konzept erarbeiten und das Projekt finanzieren. Der 27-Jährige lädt ausdrücklich die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zu einer Beteiligung an der wohl einmaligen Idee ein.

Zuletzt hatte der WDR im vergangenen Herbst Gerdemann auffällige Blutwerte aus dem Jahr 2006 unterstellt, ohne dafür allerdings Beweise zu liefern.