"Kontrollen waren nicht regelkonform"

SID
Der siebenmalige Tour-Gewinner Lance Armstrong wurde bereits des Öfteren des Dopings verdächtigt
© Getty

Der Präsident der französischen Anti-Doping-Agentur Pierre Bordry hat schwere Vorwürfe gegen den Weltverband UCI erhoben: "Die Kontrollen bei der Tour waren nicht regelkonform."

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Präsident Pierre Bordry von der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD hat den Radsport-Weltverband UCI wegen der Dopinkontrollen bei der diesjährigen Tour de France scharf attackiert.

"Die Kontrollen bei der Tour waren nicht regelkonform. Wir sind auf den Stand von 2003 zurückgefallen", kritisierte Bordry auf einer Pressekonferenz in Paris.

Manipulationen seien möglich gewesen, sagte Bordry und stellte der UCI ein schlechtes Zeugnis aus. Jedes Team habe eine Stunde Zeit gehabt, Sachen zu vertuschen. Das sei nicht professionell gewesen. Auch habe es keine Zusammenarbeit zwischen UCI und AFLD gegeben.

Vorwürfe gegen eine Bevorzugung des Astana-Teams

Insbesondere das Astana-Team um Toursieger Alberto Contador (Spanien) und den siebenmaligen Champion Lance Armstrong (USA) sei von den Kontrolleuren bevorzugt worden.

"Ich habe nichts gegen Astana, aber alles hängt davon ab, wie die Kontrollen durchgeführt werden. Es war schon sonderbar, dass Astana immer zum Schluss kontrolliert wurde. Das war nicht professionell", meinte Bordry.

Bordry erstaunt ob der negativen Ergebnisse

Der AFLD-Chef zeigte sich erstaunt, dass es keinen positiven Fall bei der Tour gegeben hat. "Aber das hilft ja nichts, wenn man keine Beweise hat", sagte Bordry.

In diesem Jahr hatte die UCI wieder die Verantwortung für die Dopingproben, nachdem 2008 noch die AFLD für die Kontrollen zuständig gewesen war und insgesamt sieben Dopingsünder überführt hatte. Bei 17 Nachkontrollen zur Tour 2008 hatte es unterdessen keinen positiven Fall mehr gegeben.

Kein weiterer Dopingfall bei der Tour