Hungerlöhne, Dauerbrenner und Novizen

SID
Teermaschine gegen Radsportler: Bei der Tour de France ist alles möglich
© Getty

Die 96. Tour de France ist in vollem Gange und Lance Armstrong steht im Rampenlicht. Doch auch andere Fahrer schreiben kuriose Geschichten. Die Tour-Splitter.

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Hungerlohn: Über fast 3500 Kilometer hat sich ein Fahrer drei Wochen lang gequält, wenn er am 26. Juli Paris erreicht. So eine Plackerei sollte fürstlich entlohnt werden, doch die meisten Fahrer kassieren nur einen Hungerlohn. Gerade einmal 400 Euro bekommt der Letzte der Tour. Dem Sieger winken immerin 450.000 Euro. Es existiert allerdings das ungeschriebene Gesetz, dass alle Prämien in die Mannschaftskasse fließen und am Ende aufgeteilt werden.

Saubermänner: Der Umweltschutz ist unter Radlern stets ein großes Thema. Da muss bei einem Großereignis wie der Tour natürlich alles blitzsauber hinterlassen werden. Im Prinzip so, als wäre der Tross nie da gewesen. Dafür haben die Organisatoren schon im Vorfeld 15.000 Müllsäcke an die Departements verteilt, durch die die Tour fährt. Freiwillige Helfer sollen den Müll von Fahrern, Begleitfahrzeugen und Zuschauern einsammeln, sobald das Peloton vorbeigefahren ist.

Funkstille: Die Tour-Organisatoren drehen das Rad der Zeit zurück. Um die Rennen spannender zu gestalten, soll bei der 10. und 13. Etappe der Funkkontakt zwischen Fahrern und Sportlichen Leitern untersagt werden. Die Entscheidung fand nicht bei allen Teams Anklang, vor allem die Sicherheit bereitet Sorgen. Die Ausreißer im Peloton wird die Funkstille wohl eher freuen.

Novizen: Das niederländische Team Skil-Shimano ist zum ersten Mal bei der Tour de France dabei. Doch auch für sämtliche Fahrer ist die Grande Boucle völliges Neuland. Skil-Shimano ist der einzige Rennstall, der die Tour ausschließlich mit Debütanten bestreitet. Unter den Neulingen ist übrigens auch ein Deutscher. Für den Berliner Simon Geschke hat es gleich in seinem ersten Jahr als Profi mit der Tour-Teilnahme geklappt.

Dauerbrenner: Sie treten und treten und treten. Der US-Amerikaner George Hincapie und der Franzose Christophe Moreau können einfach nicht ohne die Tour leben. Beide nehmen zum 14. Mal an der Rundfahrt teil und sind damit die dienstältesten Fahrer der 96. Tour. Während die einst große französische Hoffnung Moreau noch immer Kapitän seines Teams Agritubel ist, wird "Big George" vorrangig als Wasserträger eingesetzt.

Multi-Kulti: Die Tour ist DAS Ereignis im Radsport. Sie lockt nicht nur Millionen Fans auf der ganzen Welt jeden Juli vor den Fernsehen, auch das Fahrerfeld ist mittlerweile ein Schmelztiegel. Die 180 Fahrer kommen aus 30 Nationen, die meisten von ihnen (41) natürlich aus Frankreich. Deutschland bietet mit 15 Profis das viertstärkste Aufgebot. In der Starterliste findet sich jedoch auch ein Finne, ein Kanadier, ein Japaner und ein Ire.

Alle Etappenprofile der Tour de France 2009