Degenkolb auf der letzten Rille zu Platz zwei

SID
John Degenkolb zeigte einen starken Schlussspurt
© getty

Maßarbeit von John Degenkolb: Der Topsprinter aus Gera hat bei den Hamburg Cyclassics mit einem guten Finish den zweiten Platz eingefahren. Der Profi von Giant Alpecin musste sich in einer Zentimeter-Entscheidung nur dem Australier Caleb Ewan beugen, Rang drei ging an Giacomo Nizzolo aus Italien.

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"Als der Spurt angezogen wurde, war ich leider zu weit hinten, um noch gewinnen zu können", sagte Degenkolb, der zusätzlich durch einen Sturz direkt vor ihm behindert wurde: "Da war dann ein regelrechtes Chaos."

Erst auf der Zielgeraden, der Mönckebergstraße, konnten die Topsprinter eine vierköpfige Spitzengruppe auf den letzten Metern abfangen. Als Erster überquerte Nacer Bouhanni aus Frankreich den Zielstrich, wurde aber wegen eines unerlaubten Schlenkers im Zielspurt disqualifiziert.

Nicht in die Entscheidung eingreifen konnte Titelverteidiger Andre Greipel, der Rostocker verpasste den richtigen Moment zum Antritt, wurde aber immerhin noch Zehnter. Damit sicherte der Mecklenburger seinen deutschen Profikollegen drei weitere Startplätze bei der WM im Oktober in Katar.

Im Vorfeld des Rennens war intensiv darüber diskutiert worden, wer die deutsche Mannschaft dort als Kapitän anführen soll. Eine Entscheidung darüber soll bis Ende August fallen, wie Udo Sprenger, Vize-Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDB) erklärte.

Heftiges Gewitter während des Rennens

Alle Profis hatten mit der höchst wechselhaften Witterung zu kämpfen. Trockene Phasen mit Sonnenschein wurden später durch Regenschauer abgelöst. Zwischendurch sorgte ein heftiges Gewitter für einige tiefe Pfützen auf den Straßen.

Bereits nach elf Kilometern hatte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe vom Hauptfeld abgesetzt. Das Sextett, in dem der Pole Kamil Gradek meist den Ton angab, erarbeitete sich einen Vorsprung von bis zu sieben Minuten.

Zwischenzeitlich auf vier Fahrer geschrumpft, betrug der Vorsprung 15 Kilometer vor dem Ziel noch immer 75 Sekunden, nachdem der gefürchtete Waseberg mit einer Steigung von bis zu 15 Prozent zum vierten und letzten Mal überwunden war.

Wie in der Hansestadt üblich, wurde das Rennen der Profis von einem großen Jedermannrennen begleitet. Knapp 20.000 Hobbyfahrer hatten sich dafür in die Teilnehmerlisten eintragen lassen. Nach vorsichtigen Schätzungen verfolgten rund eine halbe Million Zuschauer das Spektakel in der Hansestadt, das mittlerweile seit 20 Jahren veranstaltet wird.

Die UCI World Tour wird am kommenden Sonntag mit dem Bretagne Classic Ouest France fortgesetzt.

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