Brambilla behält Rosa

SID
Primoz Roglic geht mit einem Sieg in die Ruhepause bei der Giro
© getty

Angriff abgewehrt: Der italienische Radprofi Gianluca Brambilla hat seine Führung in der Gesamtwertung beim Giro d'Italia erfolgreich verteidigt. Beim Einzelzeitfahren am Sonntag in Chianti belegte er nach einem packenden Schlussspurt Platz 17 und liegt nun eine Sekunde vor seinem Teamkollegen Bob Jungels.

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Brambilla ging im italienischen Radda als Letzter auf die Strecke und lieferte über die vollen 40,5 Kilometer einen beherzten Kampf. Der nicht als Zeitfahrspezialist bekannte Italiener war durch die starke Zeit des Luxemburgers Bob Jungels unter Druck geraten, der ihm als Sechster des Tages das Rosa Trikot des Gesamtführenden abzujagen drohte. "Ich bin mit wenig Risiko an die Sache rangegangen, aber in der letzten Kurve habe ich mir etwas mehr zugetraut", sagte Brambilla, der nun hochdünn vor Jungels führt.

Auf dem hügeligen Kurs durch die Weinregion Chianti verlangten schwierige Anstiege und technisch anspruchsvolle Abfahrten den Akteuren alles ab. Nach einem starken Wetterumschwung im Laufe des Rennens waren die frühen Starter im Vorteil. Unter ihnen tummelte sich auch der spätere Etappensieger Primoz Roglic (Slowenien/Lotto NL-Jumbo). "Es ging immer rauf und runter. Ich hatte Glück mit dem Wetter, habe aber auch mein Bestes gegeben", sagte der Slowene, der bereits beim Auftaktzeitfahren in Apeldoorn/Niederlande Zweiter geworden war.

Der einsetzende Regen machte es vor allem den Gesamtfavoriten unmöglich, in den Kampf um den Tagessieg einzugreifen. Top-Favorit Vincenzo Nibali kam am Sonntag als 19. ins Ziel und liegt im Kampf um das Maglia Rosa mit 53 Sekunden Rückstand auf Brambilla nun auf Platz fünf. Der Spanier Alejandro Valverde wurde nach seinem Husarenritt am Vortag 22. und steht im Gesamtklassement auf dem sechsten Rang (55 Sekunden zurück). Auch Tom Dumoulin (Niederlande/Giant-Alpecin) zeigte mit Rang 15 im Zeitfahren eine gute Leistung und liegt nach dem Verlust des Rosa Trikots am Vortag nun mit 58 Sekunden Rückstand auf Platz sieben.

Sakarin stürzte mehrfach

Besonders unglücklich verlief das Teilstück mit Ziel in Greve für den Russen Ilnur Sakarin (Katjuscha). Der 26-Jährige ging als Gesamtzweiter in den Kampf gegen die Uhr, stürzte auf dem nassen Untergrund jedoch mehrmals und verlor mehrere Minuten. Nach Platz 54 in der Tageswertung reicht es für ihn nur zum elften Rang im Gesamtklassement.

Sprintstar Marcel Kittel (Arnstadt/Quick-Step) war am Samstag aus der Italien-Rundfahrt ausgestiegen. Im Hinblick auf seine weiteren Saisonziele bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften in Katar, der Tour de France und Olympia in Rio wolle der Thüringer auf seine Fitness achten. Zuvor gewann Kittel beim diesjährigen Giro bereits zwei Etappen. Durch seinen Ausstieg hatte er seine Ambitionen auf das Rote Trikot des Punktbesten beim Giro begraben. Dieses trägt nun der Rostocker André Greipel.

Nach dem Ruhetag am Montag schlägt bei der zehnten Etappe am Dienstag von Campi Bisenzio nach Sestola erneut die Stunde der Ausreißer und Bergfahrer. Drei Bergwertungen der dritten und ein Anstieg der ersten Kategorie erlauben vor allem mit Blick auf die Gesamtwertung erneute Attacken.

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