Comeback-Termin von Degenkolb offen

SID
Definitiv fehlen wird John Degenkolb bei den Klassikern Mailand-Sanremo sowie Paris-Roubaix
© getty

John Degenkolbs genauer Comeback-Termin ist weiter offen. Mit den Folgen seines schweren Verkehrsunfalls im Trainingslager hat der Radprofi auch nach acht Wochen noch zu kämpfen.

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Die unschöne Erinnerung an seinen Horror-Unfall trägt John Degenkolb im Form einer grauen Schiene noch immer am lädierten Zeigefinger. Es ist nicht das einzige Überbleibsel des Frontalcrashs mit einem Auto im Trainingslager. Knapp zwei Monate danach ist immer noch offen, wann er wieder ins Renngeschehen eingreifen kann.

Statt seine Titel bei den Frühjahrsklassikern Mailand-Sanremo am Samstag sowie Paris-Roubaix (10. April) zu verteidigen, ist der 27-Jährige vom Team Giant-Alpecin zum Zuschauen am Fernseher verdammt. Die bevorstehende Rückkehr ins Radtraining im Laufe der Woche sowie der Blick auf die Tour de France lassen Degenkolb aber neuen Mut schöpfen.

"Das erste große Saisonziel, die Frühjahrsklassiker, ist abgehakt. Ich konzentriere mich jetzt auf das zweite große Ziel, die Tour de France", sagte Degenkolb am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Oberursel bei Frankfurt.

Es war Degenkolbs erster öffentlicher Auftritt nach dem verheerenden Crash. Zusammen mit fünf Mannschaftskollegen war er mit einer unachtsamen britischen Autofahrerin nahe Calp/Spanien kollidiert und schwer gestürzt. Der gebürtige Geraer verlor dabei beinahe einen Teil des Zeigefingers. Außerdem erlitt er einen Unterarmbruch und zahlreiche tiefe Schnittwunden am Bein, am Arm und an der Lippe.

Brüche noch nicht ausgeheilt

"Die Verletzungen sind enorm schwer gewesen und nach wie vor beeinträchtigend", sagte Degenkolb: Der Heilungsprozess nehme "wahnsinnig viel Zeit in Anspruch. Die Brüche sind nach wie vor nicht vollständig ausgeheilt, das alles sind große Belastungen für den Körper."

Wie funktionstüchtig speziell der noch immer von einer Schiene gestützte Zeigefinger wieder wird, ist ungewiss. "Da lässt sich leider noch keine Prognose abgeben", sagte der Sprint-Spezialist, der sich jedoch insgesamt auf "einem guten Weg" sieht.

Mental befürchtet Degenkolb keine Spätfolgen. "Ich glaube, dass ich den Unfall gut verkraftet habe. Ich habe versucht, viel darüber zu sprechen und es zu verarbeiten", sagte er. Vor der Situation, sich auf das Rad zu setzen und sich im Straßenverkehr zu bewegen, habe er keine Angst.

Den genauen Zeitpunkt seines Comebacks ließ er offen, möglicherweise wird der Wahl-Frankfurter auch das Heimspiel beim Rennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" am 1. Mai verpassen. "Zeitlich kann und will ich keine Prognose abgeben. Ich kann nicht sagen, was in den nächsten Wochen passiert", sagte Degenkolb.

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