Degenkolb: "Ihr gebt mir Kraft"

SID
John Degenkolb war von einer britischen Autofahrerin schwer verletzt worden
© getty

Den erheblich verletzten linken Arm trug John Degenkolb in einer Schlinge, sein Lachen hatte er aber schon wiedergefunden. Als der schwer lädierte Radprofi im Flugzeug auf dem Weg von Valencia nach Hamburg war, hatte er den fürchterlichen Trainingsunfall nahe Calp/Spanien augenscheinlich schon recht gut weggesteckt. Das jedenfalls legten Fotos nahe, die Degenkolb von der Rückreise nach Deutschland veröffentlichte.

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"Danke an meine Familie, meine Freunde und die Tausende aufbauenden Nachrichten von meinen Fans. Ihr gebt mir Kraft", schrieb der 27-Jährige später bei Facebook aus dem BG-Unfallkrankenhaus in Hamburg. Dort wird der Paris-Roubaix- und Mailand-Sanremo-Sieger seit Donnerstag vom Team des Chefarztes Klaus-Dieter Rudolf betreut, der mit Degenkolb "einen Plan" besprechen wird.

In Kontakt mit Rudolf steht auch Helge Riepenhof, seit Sommer Mannschaftsarzt des AS Rom und vorher beim belgischen Radteam Etixx-Quick Step beschäftigt. Riepenhof betreute bei Quick Step unter anderem Zeitfahr-Spezialist Tony Martin, als dieser sich im vergangenen Juli bei der Tour der France bei einem Sturz das Schlüsselbein zertrümmerte. Wie Martin vertraut Degenkolb dem Urteil des 37-Jährigen.

In Hamburg stehen weitere Untersuchungen an. Erst danach wird eine verbindliche Aussage über einen möglichen Comebackzeitpunkt getroffen werden können. Angesichts der Blessuren am linken Arm ist eine Teilnahme an den Frühjahrsklassikern im März und April allerdings eher unwahrscheinlich.

Auch Kollegen machen Fortschritte

Degenkolb war am letzten Samstag zusammen mit fünf Kollegen des Teams Giant-Alpecin bei einem Frontalcrash mit einer unachtsamen britischen Autofahrerin schwer verletzt worden. Der gebürtige Geraer verlor dabei beinahe einen Teil des Zeigefingers. Außerdem erlitt er einen Unterarmbruch und zahlreiche tiefe Schnittwunden am Bein, am Arm und an der Lippe.

Seine Kollegen machen inzwischen ebenfalls Genesungsfortschritte. Der Neuwieder Max Walscheid (22) wurde in Deutschland erfolgreich an Schienbein und Daumen operiert, muss aber noch einige Tage im Krankenhaus bleiben. Bei Warren Barguil (Frankreich) war am Donnerstag eine Operation am Kahnbein geplant. Fredrik Ludvigsson (Schweden) und Ramon Sinkeldam (Niederlande) sind zu Hause. Chad Haga (USA) soll das Krankenhaus ebenfalls in Kürze verlassen können.

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