Doping-Vertuschung von Verbruggen?

SID
Hein Verbruggen betont seit Jahren beharrlich, dass er Armstrong nie unterstützt habe
© getty

Lance Armstrong hat erstmals den früheren UCI-Präsidenten Hein Verbruggen öffentlich beschuldigt, ihm bei der Vertuschung einer positiven Dopingprobe behilflich gewesen zu sein.

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Armstrong hatte, wie er der englischen Tageszeitung "Daily Mail" sagte, auf Anraten des einstigen Bosses des Rad-Weltverbandes bei der Tour de France 1999 ein Rezept rückdatieren lassen, um einen zu hohen Kortisonwert zu begründen: "Hein sagte, 'das ist ein echtes Problem für mich, das ist der K.o.-Schlag für unseren Sport ein Jahr nach Festina, also müssen wir uns etwas einfallen lassen.'"

Armstrong hatte 1999 den ersten seiner sieben Tour-Siege errungen, die ihm allesamt nach seiner Überführung als Doper aberkannt worden waren. Der Texaner hatte im Januar in einem Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey die Einnahme von Dopingmitteln während seiner aktiven Karriere eingeräumt. Die Dopingaffäre um das Festina-Team hatte den Radsport bei der Tour 1998 in seinen Grundfesten erschüttert.

"Nichts wurde jemals vertuscht"

Der Niederländer Verbruggen betont seit Jahren beharrlich, dass er Armstrong nie unterstützt habe. "Nichts wurde jemals vertuscht", sagte er immer wieder. Der Bestechungsverdacht gegen die frühere UCI-Führung hält sich dennoch hartnäckig. Spenden von Armstrong an den Verband aus den Jahren 2002 und 2005 in Höhe von insgesamt 125.000 Dollar sind verbürgt. Verbruggen war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Armstrong, der zuletzt bekräftigt hatte, sich an der Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit im Radsport zu beteiligen, würde Spitzenfunktionäre wie Verbruggen dabei nicht verschonen. "Ich werde nicht lügen, um sie zu schützen. Ich hasse sie, ich bin fertig mit ihnen", sagte der 42-Jährige, der mit seiner Kooperation auch eine Reduzierung seiner lebenslangen Sperre anstrebt.

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