Bewährungsstrafe und Berufsverbot für Fuentes

SID
Eufemiano Fuentes wurde nach einem dreimonatigen Prozess verurteilt
© getty

Ein Jahr Haft, die nach spanischem Recht auf Bewährung ausgesetzt wird, aber vier Jahre Berufsverbot für Eufemiano Fuentes: Dies war nach dreimonatigem Prozess am Dienstag das Urteil gegen den umstrittenen spanischen Mediziner und Dopingarzt der 21. Strafkammer des Juzgados de lo Penal in Madrid.

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Zudem erhielt der 55-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von rund 4500 Euro. Damit zog die spanische Justiz unter Richterin Julia Patricia Santamaría zumindest einen vorläufigen Schlussstrich unter die "Operacion Puerto".

Großer Wermutstropfen zum Abschluss der spektakulären "Operacion Puerto" von 2006: Die Blutbeutel von rund 200 Spitzenathleten, meist Radsportler, will Richterin Julia Patricia Santamaria nicht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zur weiteren Auswertung überlassen.

Santamaria erklärte, eine Freigabe verletze die persönlichen Rechte der Sportler. Dagegen will die spanische Anti-Doping-Agentur (AEA) klagen. Ist sie damit nicht erfolgreich, müssen die vor sieben Jahren gesicherten Blutbeutel und Beweise für Dopingverstöße zahlreicher Weltklasse-Athleten vernichtet werden.

"Es ist noch nicht vorbei"

"Das Urteil ist unbefriedigend", sagte Ana Munoz, die Vorsitzende der AEA: "Es ist noch nicht vorbei. Die Anfechtung ist eine Option, die AEA kann und wird diesen Prozess starten."

Die Bewährungsstrafe wurde von der Strafkammer nicht ausdrücklich verkündet, doch Haftstrafen bis zu zwei Jahren werden in Spanien in zur Bewährung ausgesetzt, wenn wie im Fall Fuentes keine Vorstrafen existieren.

Die Verteidigung des 55-Jährigen, dem wegen eines damals fehlenden Anti-Doping-Gesetzes in Spanien bis zu zwei Jahren Haft wegen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit drohten, hatte bereits Berufung für den Fall angekündigt, dass das Urteil nicht ihren Interessen entspreche.

Vier Monate auf Bewährung und vier Monate Berufsverbot erhielt der Mitangeklagte Jose Ignacio Labarta. Freigesprochen wurden Fuentes' Schwester Yolanda, ebenfalls Medizinerin, sowie die früheren Teamchefs Manolo Saiz, Vicente Belda und Jose Ignacio Labarta.