"Ich habe gearbeitet mit individuellen Sportlern aller Sparten", erklärte der 57 Jahre alte Gynäkologe, von dem bekannt war, dass er auch in den Bereichen Tennis, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen tätig war. Fuentes ist angeklagt wegen "Verstößen gegen die öffentliche Gesundheit." Denn als bei der Razzia 2006 durch die Guardia Civil umfangreiche Beweismittel gesichert wurden, gab es in Spanien noch kein Dopinggesetz. Die Polizei hatte damals rund 200 Blutbeutel und Utensilien zur Durchführung des Blutdopings bei Fuentes gefunden.
Bisher nur sechs Radsportler sanktioniert
Namentlich bekannt wurden bisher nur die Namen von 58 Radsportlern. Sanktioniert wurden sechs. Darunter der frühere Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich, Jörg Jaksche, der Spanier Alejandro Valverde, und die Italiener Ivan Basso, Michele Scarponi und Giampaolo Caruso, der später vom Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne freigesprochen wurde.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA will auf einem anderen Weg Licht ins Dunkel bringen. Sie fordert die Herausgabe der etwa 100 unter staatlicher Aufsicht im Anti-Doping-Labor in Barcelona lagernden Blutbeutel, die im Rahmen der "Operacion Puerto" bei Fuentes beschlagnahmt worden waren. Darüber wird frühestens am Freitag entschieden. Das Gericht hat es bereits abgelehnt, dass auch der beschlagnahmte Computer von Fuentes ausgewertet wird. Die Begründung der Richterin stieß auf Erstaunen: Hierdurch werde Fuentes Privatsphäre verletzt.
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