UCI bestätigt lebenslange Sperre für Armstrong

Von SPOX
Die UCI hat alle Titel des Dopingsünders Lance Armstrong aberkannt
© Getty

Der Radsport-Weltverband UCI hat gegen Lance Armstrong eine lebenslange Sperre ausgesprochen. Die sieben Tour-de-France-Titel des einstigen Rekordchampions sind ebenfalls Geschichte. Damit folgte der Verband der US-Antidoping-Agentur USADA in allen Anklagepunkten. Der in den vergangenen Jahren häufig für seinen laxen Umgang mit Dopingsündern kritisierte UCI-Präsident Pat McQuaid fand harsche Worte.

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"Wir erkennen alle Sanktionen der USADA an und erkennen Armstrong alle Erfolge ab. Lance Armstrong hat keinen Platz mehr im Radsport. Die UCI hat nichts zu verbergen", sagte McQuaid auf einer Pressekonferenz in Genf.

Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA hat die Entscheidung des internationalen Radsportverbandes UCI begrüßt. "Heute hat die UCI die richtige Entscheidung im Fall Armstrong getroffen", verkündete die USADA. Für einen sauberen Radsport müsse nun eine unabhängige Kommission gebildet werden, die den Sport von "den Ketten der Vergangenheit" befreie.

"Der Radsport hat eine Zukunft, und so etwas darf nie wieder passieren", so McQuaid weiter.

Persönliche Konsequenzen lehnte der umstrittene Präsident ab: "Ich werde nicht als UCI-Präsident zurücktreten."

Pat McQuaid bleibt im Amt

McQuaid war unter anderem vorgeworfen worden, er habe 2011 versucht, eine positive Dopingprobe von Alberto Contador unter den Teppich zu kehren und dem damaligen Toursieger einen Handel unterbreiten wollen.

Die Chronologie des Dopingfalls Lance Armstrong

Armstrong wurden alle Titel seit dem 1. August 1998 wegen langjährigen Dopings aberkannt, darunter auch seine sieben Siege bei der Tour de France zwischen 1999 bis 2005.

UCI tagt wegen möglicher Neuverteilung der Armstrong-Siege

Nach der Aberkennung aller sportlichen Erfolge des früheren Radprofis Lance Armstrong seit dem 1. August 1998 wegen langjährigen Dopings will der Radsport-Weltverband UCI in einer Sitzung des Management Komitees am Freitag über weitere Konsequenzen entscheiden. Dabei geht es insbesondere darum, ob die Erfolge des Texaners neu vergeben werden und in wieweit Armstrong seine Preisgelder zurückzahlen muss.

Die Tour-Organisation ASO hat sich bereits dafür ausgesprochen, die Armstrong-Erfolge nicht neu zu vergeben, da auch die damaligen Rivalen wie Jan Ullrich überwiegend in Doping-Skandale verstrickt waren.

BDR begrüßt Entscheidung

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat die Entscheidung des Radsport-Weltverbandes UCI über eine lebenslange Sperre gegen Lance Armstrong und die Aberkennung aller Erfolge des Texaners wegen langjährigen Dopings begrüßt.

"Die Entscheidung der UCI ist nach der Beweislast nur konsequent. Entscheidend ist, dass ein 'verseuchtes Jahrzehnt' aufgearbeitet und endlich abgeschlossen wird", sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping, der sich bereits vor Wochen gegen eine Generalamnestie und gegen das Nachrücken der Nächstplatzierten im Tour-Klassement ausgesprochen hatte.

Die UCI hatte am Montag die Sanktionen der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA gegen Armstrong ratifiziert. Ob Armstrongs sieben Siege bei der Tour de France neu vergeben werden und inwieweit er seine Preisgelder zurückzahlen muss, soll in einer Sitzung des Management Komitees der UCI am Freitag erörtert werden.

Die Frage, ob nach diesem vorläufig letzten Akt in der Causa Armstrong der Zug für sauberen Radsport abgefahren sei oder Chancen auf baldige Besserung bestünden, beantwortete der langjährige Gerolsteiner Teammanager Hans-Michael Holczer dem Fernsehsender Sky Sport News HD entsprechend pessimistisch: "Dieser Zug ist nie aufs Gleis gekommen. Wir werden nie einen Sport haben, von dem wir wissen, dass er sauber ist."

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