Armstrong klagt gegen USADA-Ermittlungen

SID
Lance Armstrong will mit allen rechtlichen Mitteln die Doping-Ermittlungen blockieren
© Getty

Lance Armstrong kämpft mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Untersuchung der US-Anti-Doping-Agentur (USADA). Der siebenmalige Sieger der Tour de France reichte am Montag in Austin Klage mit dem Ziel ein, die Ermittlungen der USADA zu blockieren.

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Über seine Anwälte argumentierte Armstrong, die Dopingjäger verletzen die Rechte der Athleten auf einen fairen Prozess und wären rechtlich nicht zuständig. Außerdem wird dem USADA-Vorsitzenden Travis Tygart Befangenheit vorgeworfen.

Armstrong ersuchte den Richter, von Samstag an eine einstweilige Verfügung zu erlassen, die der USADA Ermittlungen untersagt. Bis zu diesem Tag muss der 40-Jährige sich entscheiden, ob er eine Dopingstrafe akzeptiert oder den Fall vor ein Schiedsgericht bringt.

Die USADA ermittelt gegen Armstrong und fünf weitere Personen wegen Dopings zwischen 1999 und 2005. Der Texaner betont seine Unschuld.

USADA hält Zeugen geheim

"Die Regeln der Agentur sind entworfen worden, Athleten für schuldig zu befinden. Athleten dürfen weder Dokumente anfordern noch Zeugen zu einer Aussage zwingen", heißt es in der Klageschrift. Die USADA hat fast alle Namen der Zeugen gegen Armstrong unter Berufung auf mögliche Einschüchterungsversuche geheim gehalten.

Nach Ansicht von Armstrong sollte nur der Radsport-Weltverband UCI die rechtliche Befugnis haben, in dem Fall zu urteilen. Allerdings hatte deren Präsident Pat McQuaid bereits beim Tourstart geäußert, das die USADA mit umfassenden rechtlichen Befugnissen ausgestattet sei.

Insgesamt sollen zehn Zeugen bei den Ermittlungen der USADA Armstrong und Co. belastet haben. Die Anschuldigungen sind massiv. Armstrong wird beginnend von 1998 an Blutdoping sowie die Einnahme von Testosteron, Corticosteroiden, Wachstumshormonen und demaskierenden Mitteln vorgeworfen.

Belasten ehemalige Teamkollgen Armstrong?

Bei den Zeugen soll es sich um die früheren Teamkollegen Floyd Landis, Tyler Hamilton, Kevin Livingston, George Hincapie, Levi Leipheimer, Christian Vande Velde, David Zabriskie, Frankie Andreu, Jonathan Vaughters und Pavel Padrnos handeln.

Die Namen von Hincapie, Leipheimer, Vaughters, Zabriskie und Vande Velde hatte die niederländische Zeitung "De Telegraaf" kürzlich genannt. Die vier Fahrer sind derzeit bei der Tour de France aktiv, auch Vaughters ist als Teamchef der Mannschaft Garmin vor Ort.

Die fünf mutmaßlichen Zeugen sollen sich mit der USADA auf eine sechsmonatie Dopingsperre geeinigt haben, die allerdings erst am Ende der Saison in Kraft tritt. Vaughters bestritt dies jedoch für sich und seine Fahrer Zabriskie und Vande Velde.

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