Welte/Vogel gewinnen WM-Gold im Teamsprint

SID
Miriam Welte (l.) und Kristina Vogel zeigten der Weltelite die Grenzen auf
© Getty

Miriam Welte und Kristina Vogel drehten nach ihrem sensationellen Gold eine Ehrenrunde mit der Deutschland-Fahne, die Teamsprinter verließen nach ihrer Disqualifikation stocksauer die Halle: Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war der Auftakt der Bahnrad-WM in Melbourne ein Wechselbad der Gefühle. Statt der Männer holten sich völlig überraschend die Frauen die im Teamsprint fest eingeplante Medaille.

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"Ein Traum ist wahr geworden. Ich kann es immer noch nicht glauben", sagte Vogel kurz bevor sie der Nationalhymne im Regenbogentrikot lauschte. Sozusagen als Krönung hatte das Duo in 32,549 Sekunden auch noch einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Als die Erfurterin auf die Schlussrunde ging, lag das deutsche Duo noch klar hinter den Australierinnen Kaarle McCulloch und Anna Meares, die zuletzt drei WM-Titel in Folge gewonnen hatten.

Doch wie schon in der Qualifikation fuhr Vogel eine unglaublich schnelle Runde und sicherte das Gold mit knappem Vorsprung. "Es ist großartig. Wir wussten, dass wir gut in Form sind. Aber Gold ist Wahnsinn", sagte Miriam Welte.

Nimke zu früh an Levy vorbei

Weniger fröhlich ging es bei den Männern zu. Als Weltrekordler, zweimalige Weltmeister in Folge und damit großer Favorit waren Rene Enders (Erfurt), Maximilian Levy (Cottbus) und Stefan Nimke (Schwerin) nach Melbourne gereist. Als zweitschnellstes Trio hinter Frankreich hatten sie sich für das Finale qualifiziert - doch dann folgte das Aus über die Lautsprecher der Hisense Arena.

Wegen eines Wechselfehlers zwischen Nimke und Levy wurden die Teamsprinter auf Platz 14 zurückversetzt. Das gleiche Schicksal ereilte Olympiasieger Großbritannien, Griechenland und die USA.

Pikanterweise sicherte sich der ins Finale aufgerückte Gastgeber Australier dann gegen Frankreich das erste Gold. Bronze ging an Neuseeland. "So dicht liegen Glück und Pech beieinander. Die Jungs sind am Boden zerstört", sagte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger.

Weltrekord für britischen Vierer

Dass der einst ruhmreiche Vierer bei der Medaillenvergabe keine Rolle spielen würde, war schon vorher klar. Dennoch fuhren Nikias Arndt (Cottbus), Henning Bommel (Berlin), Jakob Steigmiller (Biberach) und Stefan Schäfer (Cottbus) in 4:05,078 Minuten die schnellste Zeit der Saison.

Das reichte jedoch nur zu Platz neun. Nur als Weltmeister hätte der Vierer noch eine theoretische Chance auf die Teilnahme an den Sommerspielen gehabt, die er schon in Peking verpasst hatte.

"Es war die beste Zeit seit Jahren, aber es hat ich im Verhältnis zu den anderen Nationen nicht viel verbessert", sagte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger. Die Goldmedaille gewann Olympiasieger Großbritannien in der Weltrekordzeit von 3:53,295 Minuten vor Titelverteidiger Australien. Bronze sicherte sich Neuseeland.

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