Gasparotto überrascht auf dem Cauberg

SID
Enrico Gasparotto feierte beim Amstel Gold Race den größten Erfolg seiner Karriere
© spox

Italiens "kleiner Prinz" Damiano Cunego stürzte wenige Meter vor dem Ziel, dafür krönte sich Landsmann Enrico Gasparotto zum König von Limburg. Der Astana-Profi hat völlig überraschend das Amstel Gold Race gewonnen und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert.

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Nach 256,5 Kilometern und 31 giftigen Ardennen-Anstiegen triumphierte Gasparotto auf dem Cauberg von Valkenburg vor dem Belgier Jelle Vanendert und dem Slowaken Peter Sagan.

Der im Vorjahr in den Ardennen-Klassikern überragende Philippe Gilbert zog am 900 Meter langen Schlussanstieg den Sprint an, rollte letztlich jedoch am Ende seiner Kräfte nur als Sechster über den Zielstrich und verpasste den Hattrick.

Erster Klassiker-Erfolg für Gasparotto

Der bisher nur durch kleinere Siege aufgefallene Gasparotto nutzte die gute Vorarbeit des Belgiers und gewann seinen ersten Klassiker.

Die nur sechs deutschen Starter hatten mit der Entscheidung nichts zu tun, womit Stefan Schumacher durch seinen Erfolg 2007 der bisher letzte deutsche Sieger bleibt. Bester deutscher Fahrer wurde der Freiburger Fabian Wegmann nach einer starken Leistung als Achter.

Auch die Gastgeber gingen bei ihrem wichtigsten Rennen des Jahres mal wieder leer aus. Seit das Ziel des Klassikers 2003 von Maastricht auf den Cauberg verlegt worden ist, warten die Niederländer auf einen Heimsieg.

Für den bisher letzten Oranje-Erfolg hatte Erik Dekker vor elf Jahren gesorgt.

Cunego stürzt im Finale

Die Hoffnung der Organisatoren, durch ein härteres Finale Attacken herbeizuführen, zerschlug sich einmal mehr, und so erreichte eine große Gruppe hinter dem später viertplatzierten Spitzenreiter Oscar Freire den Cauberg.

Etwa zur Hälfte des Anstieges touchierte Mitfavorit Cunego, in Italien nur "der kleine Prinz" genannt, das Rad eines Konkurrenten und musste alle Hoffnung auf einen zweiten Erfolg nach 2008 begraben.

Auch andere hochklassige Fahrer erlebten am Ort der diesjährigen Weltmeisterschaften Enttäuschungen. Andy Schleck konnte wie auch die niederländische Hoffnung Robert Gesink dem Tempo lange vor dem Finale nicht mehr folgen.

Tour-Sieger Cadel Evans, der nach seinem Sieg beim Criterium International Ende März ins Renngeschehen zurückkehrte, wurde bereits 80 Kilometer vor dem Ziel abgehängt und stieg vorzeitig aus.

Bardets Flucht nicht belohnt

Bereits 39 Kilometer nach dem Start in Maastricht hatte sich eine Fluchtgruppe aus neun Fahrern gefunden.

Die Ausreißer arbeiteten gut zusammen und fuhren einen Vorsprung von 13 Minuten heraus. Erst dann übernahmen BMC, RadioShack und Katjuscha die Kontrolle über das Rennen.

Es dauerte jedoch bis neun Kilometer vor dem Ziel, ehe in dem jungen Franzosen Romain Bardet der letzte Ausreißer gestellt wurde. Der dreimalige Weltmeister Oscar Freire setzte kurz darauf einen weiteren Angriff, der letztlich nicht von Erfolg gekrönt war.

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