Leopard-Trek: Eine Weltauswahl des Radsports

Von Torsten Adams
Rund um die Schleck-Brüder wurde das luxemburgische Team Leopard-Trek gegründet
© Imago

In Luxemburg stampft ein ehemaliger Maurer ein neues Über-Team aus dem Boden. Deutschland hat einen neuen Hoffnungsträger im Radsport. Und der Fall Alberto Contador wird zum Politikum. SPOX wirft einen Blick auf die Radsport-Saison 2011.

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"To grow to be among the best"

Mit diesem Slogan beschreibt das neu gegründete Leopard-Trek-Team sein mittelfristiges Ziel: Wachsen wollen sie also, um zu den Besten zu gehören.

Für so manchen Experten hatte Teamchef Brian Nygaard dieses Ziel bereits erreicht, bevor der luxemburgische Rennstall auch nur ein Rennen absolviert hatte.

Die UCI stufte die Leoparden ohne mit der Wimper zu zucken als eines der besten Radsport-Teams der Welt ein, ProTeam-Lizenz von Null auf Hundert inklusive.

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Jens Voigt: "Linus wird seine Kritiker überraschen"

Kein Wunder, denn innerhalb kürzester Zeit scharte Nygaard einige der begehrtesten Fahrer zusammen. Das aktuelle Aufgebot mit Namen wie den Schlecks, Cancellara, Voigt oder Bennati liest sich wie eine Weltauswahl des Radsports.

Dazu kommen mit Fabian Wegmann und Linus Gerdemann zwei weitere Deutsche, die in den letzten Jahren beim Team Milram weit unter den Erwartungen geblieben sind.

Vor allem Gerdemann traut Routinier Jens Voigt einiges zu: "Bei Linus bin ich mir sicher, dass er seine Kritiker in dieser Saison mit einer deutlichen Leistungssteigerung überraschen wird."

Doch nicht nur das personelle Aufgebot katapultiert Leopard-Trek auf Anhieb an die Spitze aller Radsport-Teams. Das Sponsoren-Lineup ist mindestens ebenso imposant wie der Fahrer-Kader. Mercedes-Benz, Trek und LuxAir sind nur einige der illustren Konzerne, von denen die Luxemburger unterstützt werden.

Mäzen Becca: Der Vater des Leopard-Projekts

Den steilen Aufstieg möglich machte der Immobilien-Makler Flavio Becca. Als Sportmäzen unterstützt Luxemburgs größter Bauinvestor bereits massiv den Fußball-Erstligisten F91 Dudelange.

Als einer der reichsten Männer des Großherzogtums will der einstige Maurer nun eine neue Instanz im Radsport erschaffen. Seine neu gegründete Finanzgesellschaft Leopard S.A. dient dabei sowohl als Namens- als auch als Geldgeber.

Siegchancen auf allen Terrains

Der Fokus des Teams liegt gleich im Debütjahr ganz klar auf der Tour de France. Mit Andy Schleck stellt Leopard den Zweitplazierten des Vorjahres. Bei der 98. Austragung will der 25-Jährige auf die oberste Stufe des Treppchens - egal, ob Alberto Contador teilnehmen darf oder nicht.

Doch Leopard hegt nicht nur bei der Großen Schleife Siegambitionen. Das Aufgebot fördert Spezialisten auf allen Terrains zutage. Allen voran Fabian Cancellara.

Der aktuelle Zeitfahr-Weltmeister geht als Titelverteidiger in die Frühjahrsklassiker Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Sein zweiter Platz bei Mailand-San Remo untermauerte seine großen Ambitionen.

Dass der überraschende Triumph des Lemgoers Dominic Klemme beim belgischen Eintagesklassiker Le Samyn sowie Fränk Schlecks Sieg beim Criterium International nicht die beiden einzigen Saisonsiege der Leoparden bleiben werden, sieht auch Voigt so: "Wir haben mit Cancellara und den anderen Fahrern über das ganze Jahr gesehen eine Menge an Möglichkeiten, unsere Rennen siegreich zu bestreiten. Und vielleicht kann ich ja auch noch mal etwas reißen".

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