Lösung im Funkverbot-Streit möglich

SID
Nach wochenlanger Kritik stimmte UCI-Präsident McQuaid einem runden Tisch mit den Teamchefs zu
© Getty

Im Streit um das Funkverbot im Radsport bahnt sich zwischen dem Weltverband UCI und den Teams eine Lösung an. Präsident Pat McQuaid ist zu Gesprächen mit Teamchefs bereit.

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UCI-Präsident Pat McQuaid will sich nach Wochen der harschen Kritik am Donnerstag mit den Teamchefs Bjarne Riis (Saxo Bank), Patrick Lefevere (Quick Step), Harold Knebel (Rabobank) und Geert Coeman (Omega Pharma-Lotto) treffen.

"McQuaid ist nun endlich bereit, über Sicherheit zu reden. Ich erwarte nicht, dass er seine Meinung komplett ändert, aber es gibt uns in der Debatte ein wenig Hoffnung", sagte Coeman, Chef von Sprintstar Andre Greipel.

Fahrer gegen Funkverbot

Lediglich elf Prozent der Fahrer befürworteten in einer Umfrage das von der UCI eingeführte Funkverbot, dass den direkten Kontakt zwischen Teamfahrzeug und Athlet unterbinden soll. Bis 2012 soll das Verbot kontinuierlich ausgebaut werden.

Während der Weltverband die Rennen durch die Maßnahme spannender gestalten und Ausreißern größere Chancen einräumen will, fürchten die Fahrer um die Sicherheit. Warnungen vor Stürzen oder Hindernissen könnten sie nicht rechtzeitig erreichen.

Die Fahrer hatten vor dem Omloop Het Nieuwsblad am Samstag sogar mit einem Streik gedroht, diesen jedoch kurz vor dem Start abgesagt.

Voigt zieht WM-Boykott in Erwägung

Altmeister Jens Voigt hatte sogar einen Boykott der WM angeregt. "Wenn keiner hören will, sollten wir es auf die schmerzvolle Weise machen. Schon bei einem verhängnisvollen Unfall wäre der Preis zu hoch, nur um ein interessanteres Rennen zu erhalten", sagte der 39-Jährige. 

Rabobank-Profi Grischa Niermann forderte McQuaid in einem offenen Brief auf Radsportnews dazu auf, sich um die wirklichen Probleme des Radsports zu kümmern. "Denken Sie wirklich, diese Regeländerung wird den Radsport von seinem Imageproblem befreien?", fragte der Hannoveraner.

Die UCI sollte ihre Energie darauf verwenden, um den Fall Alberto Contador endgültig zu klären und einen Fall Riccardo Ricco zu verhindern.

Mehr Verantwortung für die Fahrer

Bei aller Kritik hat das Funkverbot jedoch auch Fürsprecher. "Die Fahrer sind ja keine Schafe, denen man den ganzen Tag ins Ohr brüllen muss", sagte Marc Madiot, Sportdirektor des französischen Teams Francaise des Jeux.

Ohne den Funk hätten die Fahrer mehr Verantwortung im Rennen. Das könne nicht schlecht sein.

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