Kupfernagel will nochmal auf den WM-Thron

SID
Hat bei der Weltmeisterschaft in St. Wendel ein Heimspiel: Hanka Kupfernagel
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Am Wochenende stehen in St. Wendel die Cross-Weltmeisterschaften auf dem Programm. Die deutschen Hoffnungen ruhen insbesondere auf der viermaligen Titelträgerin Hanka Kupfernagel.

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Beim Heimspiel in St. Wendel startet Hanka Kupfernagel noch einmal einen Angriff auf den WM-Thron. Wenn die Radcross-Elite bei der Weltmeisterschaft in der saarländischen Kleinstadt Station macht, will die 36-Jährige ihre makellose WM-Bilanz weiter aufpolieren.

"Natürlich ist der Titel ein Ziel, auch wenn es von Jahr zu Jahr schwerer wird, nach einer Medaille zu greifen. Die Konkurrenz wird stärker. Gute junge Fahrerinnen kommen nach", sagt die 36-Jährige vor ihrer elften WM-Teilnahme.

Vier Weltmeisterschaften für Kupfernagel

Alles andere als eine Medaille wäre für Kupfernagel aber eine Enttäuschung. Was soll sie auch anderes sagen. Bei zehn WM-Starts stand sie zehnmal auf dem Podium, viermal schaffte es die Ausnahmefahrerin sogar auf den WM-Thron - unter anderem 2005 bei der letzten WM in St. Wendel.

Die große Favoritin ist Kupfernagel diesmal aber nicht. Diese Rolle übernimmt die Amerikanerin Katherine Compton, die vier der letzten fünf Weltcup-Rennen gewann. Auch die letzte Prüfung in Hoogerheide entschied Compton für sich - knapp vor Kupfernagel. "Sie ist die große Favoritin.

Es wird darauf ankommen, wer den besseren Tag hat", sagt Kupfernagel, die auch die niederländische Fraktion um Titelverteidigerin Marianne Vos sowie Daphny van den Brand und Sanne van Paassen auf der Rechnung hat.

30.000 Fans werden erwartet

Zweite deutsche Hoffnung bei den Frauen ist Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz. Die 39-Jährige kennt das Terrain in St. Wendel, wo bereits etliche Mountainbike-Veranstaltungen stattfanden, in- und auswendig, sie holte dort bereits bei der Cross-WM 2005 die Silbermedaille hinter Kupfernagel.

"Sie hätte das Potenzial für eine große Cross-Fahrerin", meint Bundestrainer Patrick Moster. Allerdings nutzt Spitz die Querfeldein-Rennen eher als Vorbereitung auf die Mountainbike-Saison. So kommt bei ihr erschwerend hinzu, dass sie aufgrund ihrer wenigen Weltcup-Starts eine schlechtere Startposition hat.

Duell zwischen Stybar, Albert, Nys und Pauwels

Bei den Männern konzentriert sich alles auf ein Duell zwischen Titelverteidiger Zdenek Stybar (Tschechien) und dem Querfeldein-Mutterland Belgien mit Niels Albert, Sven Nys und Kevin Pauwels. Aus deutscher Sicht peilt der frühere U23-Weltmeister Philipp Walsleben eine vordere Platzierung an.

"Unter die besten Fünf zu kommen, ist durchaus möglich", sagt der in Belgien lebende Walsleben, der zuletzt im Weltcup zwei siebte Plätze holte.

Ansonsten ist das kleine St. Wendel für die WM bestens gerüstet. Rund 30.000 Fans werden am Wochenende erwartet. Allzu viele Radsport-Veranstaltungen gibt es ja schließlich nicht mehr in Deutschland, nachdem im Zuge der großen Doping-Skandale die deutsche Radsport-Landkarte fast ausgelöscht wurde.

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