Rücktritt auf Raten: Armstrong steigt vom Rad

SID
Lance Armstrong sagt auf internationalem Grund in Australien Servus
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Lance Armstrong plant seinen endgültigen Rückzug. Bei der kommenden Tour Down Under in Australien will der siebenfache Toursieger letztmals ein Rennen außerhalb der USA bestreiten.

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Lance Armstrong bereitet seinen Rücktritt auf Raten vor. Nach den zermürbenden Doping-Gerüchten und erneutem Vaterglück will der 39-Jährige endgültig vom Rennrad steigen und sich verstärkt ums Privatleben kümmern.

Die Tour Down Under im Januar 2011 in Australien wird definitiv das Abschiedsrennen für den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger.

"Das wird mein letztes Rennen"

Das bestätigte Armstrong am Wochenende höchstpersönlich. "Das wird mein letztes Rennen als Radprofi außerhalb der USA sein", sagte der Amerikaner.

Armstrong war 2009 nach drei Jahren Wettkampfpause in den Profi-Radsport zurückgekehrt. Bei der Tour de France war der einstige Frankreich-König in diesem Jahr nicht über den enttäuschenden 23. Platz hinausgekommen. Schon während des Rennes hatte Armstrong deutlich gemacht, dass es sein letzter Tour-Auftritt sein werde.

"Bin ganz aufgeregt"

Sein letztes Rennen außerhalb der USA in Australien will Armstrong besonders genießen. "Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt. Ich bin sicher, dass ich genauso viel Spaß haben werde wie bei meinen ersten beiden Auftritten in Australien", sagte der Amerikaner. Die Tour Down Under wird vom 16. bis 23. Januar 2011 durch eine malerische Gegend in der Nähe von Adelaide führen.

Nachdem Armstrong in den vergangenen Monaten immer lauter mit dem leidigen Thema Doping konfrontiert worden war, sorgte er unlängst im Privatleben für positive Schlagzeilen. Lebensgefährtin Anna Hansen brachte Tochter Olivia Marie, das zweite gemeinsame Kind des Paares, zur Welt.

Der 39-Jährige hat außerdem drei Kinder aus seiner geschiedenen Ehe mit Kristin Richard. Von Oktober 2003 bis Januar 2006 war Armstrong mit Rocksängerin Sheryl Crow zusammen.

Armstrong hatte bei seinem Comeback vor zwei Jahren gesagt, dass für ihn längst nicht mehr nur der sportliche Erfolg zähle. Der Texaner stellte den Kampf gegen den Krebs in den Vordergrund. Armstrong selbst war vor vielen Jahren an Hodenkrebs erkrankt, doch er hatte den bislang schwersten Kampf seines Lebens letztlich gewonnen.

Dopingstreit um US-Postal geht weiter

Aber die Doping-Ermittlungen gegen ihn und sein früheres US-Postal-Team haben Armstrong offenbar mehr zugesetzt als bislang angenommen. Landsmann Floyd Landis hatte die Ermittlungen durch sein Doping-Geständnis im Mai ins Rollen gebracht.

Der 34-Jährige hatte dabei schwere Anschuldigungen gegen Armstrong und weitere Mitglieder des Teams erhoben. Ein perfekt durchorganisiertes Dopingsystem habe es einst bei US Postal gegeben.

Da Doping in den USA nicht strafbar ist, prüft das Team um Chef-Ermittler Jeff Novitzky, ob gegen Armstrong und andere US-Postal-Mitglieder Anklage wegen Betrugs- und Korruptionsverdachts erhoben werden kann. Der US Postal Service ist ein Staatsunternehmen, das Team war mit Steuergeldern in Höhe von mindestens 30 Millionen Dollar finanziert worden.

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