Voigt glaubt nicht an Armstrongs Toursieg

SID
Jens Voigt zählt Lance Armstrong nicht zu den diesjährigen Tour-Favoriten
© Getty

Der zweifache Deutschland-Tour-Sieger Jens Voigt rechnet nicht mit dem diesjährigen Tour-de-France-Sieg von Lance Armestrong. Er sieht Alberto Contador ganz oben auf dem Treppchen.

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Altmeister Jens Voigt glaubt bei der in gut zwei Wochen beginnenden Tour de France nicht an einen achten Triumph von Lance Armstrong. "Er hat noch nicht seine Karten aufgedeckt. Er weiß, dass bis zum Tour-Start noch ein paar Tage Zeit sind und ebenso bis zu den ersten Bergetappen. Aber das muss ich auch sagen: Ich habe ihn zu diesem Zeitpunkt schon einmal mit einem leichteren Tritt gesehen", sagte der zweimalige Deutschland-Tour-Sieger im Interview mit dem Internetportal t-online.de.

Für Voigt ist Vorjahressieger Alberto Contador der große Favorit, der in seiner eigenen Kategorie fahre. "Contador war immer fit, wenn er in der Tour gebraucht wurde, und das wird wohl in diesem Jahr auch so sein", ergänzt der 38-Jährige. Die diesjährige Frankreich-Rundfahrt sei eine Tour für Bergfahrer, und das passe den Schleck-Brüdern Andy und Frank, den Teamkollkegen von Voigt, sowie Contador besser, weniger aber Fahrern wie Cadel Evans, Bradley Wiggins oder Lance Armstrong.

Eigene Ambitionen, etwa einen Etappensieg oder die Eroberung des Gelben Trikots, hegt Voigt nicht mehr. "Ich hatte genug Zeit, mich da auszutoben und habe bei der Tour das ein oder andere erreicht. Ich muss mir nichts mehr beweisen. Das Schönste wird sein, wenn ich in Paris durchs Ziel fahre und die Mannschaft hat Gelb und ist zufrieden, dass du dabei warst", sagt der gebürtige Mecklenburger vor seiner 13. Tour-Teilnahme.

Voigt rechnet mit Platz im Tour-Kader

Dass Voigt dabei ist, davon geht er fest aus. Aus dem vorläufigen Tour-Kader des Saxo-Bank-Teams muss noch ein Fahrer gestrichen werden. "Fabian Cancellara und die beiden Schleck-Brüder Frank und Andy sind gesetzt, es bleiben also sieben Mann für sechs Plätze. Ich gehe aber schwer davon aus, dass ich es schaffen werde", sagte der fünffache Familienvater.

An seinen schweren Sturz bei der Tour 2009 denkt er indes nicht mehr groß zurück. "Ich bin da alte Schule. Das war ein Unfall, keiner weiß, warum und wieso, es war nicht mein Fahrfehler, es war kein Materialfehler, demzufolge musste ich mir auch keine Sorgen machen, dass ich ein schlechter Bergabfahrer bin", sagt der Allrunder.

"Ich habe es komplett ausgeblendet, aber wenn du mit 80 oder 90 km/h den Berg wie hier bei der Tour de Suisse runter fährst, dann denkt man schon: Oah, irgendwie habe ich hier ein Dejavu, das hast du doch schon mal gehabt irgendwann. Ich bemühe mich, soweit es geht, dies auszuschalten, und in den allergrößten Teilen ist das auch vergessen."

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